Mittwoch, 31. Dezember 2008

Alltag (15): Vom Altglas zum Altgläßchen

Als man noch Single oder Paar war, gab es regelmäßig größere Mengen an Altglas. Insbesondere leere Weinflaschen schrieen danach endlich zum Altglas-Container getragen zu werden. Mit Kleinkind ändert sich alles - und häufig sind die Eltern abends zu müde um überhaupt noch ein Glas Wein in Ruhe genießen zu können oder man ist nach einem Glas schon fröhlich entspannt, weil man nichts mehr gewohnt ist.
Abb. A15.1: "Alt-Gläßchen" vor dem Abtransport

Stattdessen sammeln sich in atemberaubender Geschwindigkeit leere Gläßchen von diversen Kindermahlzeiten. Insbesondere vom Mittagessen und dem Nachmittagsbrei. Da es sich um "Gläßchen" handelt, hat sich bei uns eingebürgert, dass wir nun bei uns im Haushalt nicht mehr vom "Altglas", sondern vom "Altgläßchen" sprechen.

Montag, 29. Dezember 2008

Basteln (1): Wir basteln uns einen Weihnachtsbaum

Wir haben dieses wie vergangenes Jahr mit zwei Freundinnen den Heiligabend begannen. Das Programm eher ruhig, jeder kocht einen Gang, dann wird lange gegessen und Geschenke gibt es nur für den Kleinen. Die Großen tauschen „Haus-Greuls“ (Gedöns, was man selber nicht mehr braucht). Nur bezüglich des Weihnachtsbaums haben wir noch keine so rechte Tradition.

Im vergangenen Jahr hatten wir ein kleineres Nadelgewächs, das normalerweise auf unserem Balkon in einem Topf wohnt, für den Abend reingeholt und weihnachtlich dekoriert - so richtig davon erholt hat sich der kleine Baum aber leider auch nicht mehr. So haben wir ihn in diesem Jahr verschont.

Es wäre wohl auch ganz ohne Baum gegangen, aber da hatte ich eine Idee: Wir basteln uns einen Weihnachtsbaum! Dazu habe ich eine großen Bogen grüner Pappe und farbige Alufolien im Bastelladen gekauft - Materialwert keine fünf Euro.

Die Rückmeldungen auf meinen Bastelvorschlag waren eher zurückhaltend: Basteln sei albern usw. usf… - aber als erst mal die grüne Pappe in Baumform ausgeschnitten und die Glitzerfolie ausgebreitete war, waren wir alle für gut zwei Stunden recht gut damit beschäftigt Kugeln, Kerzen, Ornamente auszuschneiden und auf den Baum zu kleben. Für den Kleinen mit seinen gut 13 Monaten war das natürlich noch nichts, aber er krabbelt interessiert zwischen den Großen rum und bestaunte das Ergebnis, als es feierlich an die Glastür zum Wohnzimmer gehängt wurde:
Abb. B1.1: Unser Weihnachtsbaum 2008

Dienstag, 23. Dezember 2008

Alltag (14): Weihnachten international

Nun haben wir unser zweites Weihnachtsfest zu dritt vor uns und möchten als Familie unsere eigene Form der Feier finden. In meinem Elternhaus wurde wie in Deutschland traditionell üblich am Heiligabend bescherrt, bei meiner Frau ganz international am 25. Dezember.

Wir haben uns nun vorgenommen, dass sich künftig am Heiligabend jeder ein Geschenk aussuchen darf bzw. bekommt und die eigentliche Bescherung dann am 1. Weihnachtsfeiertag stattfinden wird. Ich denke, dass wir damit wieder mal das beste aus beiden Welten kombinieren konnten.

Papa 2.0 wünscht allen Frohe Feiertage!

Mittwoch, 17. Dezember 2008

Sinn & Zweck (6): Happy Birthday, Blog! - Ziel knapp verfehlt...

Vor einem Jahr habe ich mit diesem Blog-Experiment losgelegt und bisher ganz gut durchgehalten - daher erlaube ich mir, heute mir selber auf die Schulter zu klopfen und den nun einjährigen "vatertagen" zu gratulieren: "Happy Birthday, Blog!"

Eigentlich hatte ich mir mal vorgenommen, pro Woche durchschnittlich zwei Beiträge zu schreiben, aber mindestens einen pro Woche - geklappt hat es nun dann doch nicht: Dies ist Beitrag Nr. 51 und damit habe ich mein selbstgesetztes Ziel knapp verfehlt. Mal sehen, ob ich in genau einem Jahr mit Beitrag Nr. 104 meine Planerfüllung melden kann...

Dienstag, 16. Dezember 2008

Alltag (13): Das beste Invest für 1 Euro

Vom Baby-Schwimmen kannten wir ihn schon und auch das PEKIP-Buch empfiehlt Übungen mit ihm: der Wasserball! Im Frühjahr vor Beginn der Badesaison gab es in vielen Geschäften entsprechende Angebote. Wir haben bei KIK zugeschlagen und für einen Euro einen transparenten Wasserball mit bunten Punkten drauf gekauft.

Dies Plastikzeug stinkt nun übelst nach Plastik. Daher haben wir den Ball erst mal zum Auslüften ein paar Tage auf den Balkon gelegt. Kaum war der Ball aufgeblasen, war die Neugier geweckt und seit dem war das Plastikspielzeug die erste Wahl, wenn der Kleine gelangweilt oder übellaunig war: Der Wasserball ging immer! Wobei man aber fairerweise zugeben muss, dass nun nach dem ersten Geburtstag die Wirkung nicht mehr so derart überwältigend ist, wie zuvor.
Abb. A13.1: Topp-Spielzeug für kleines Geld

Und das Beste: Er geht auch problemlos mit auf große oder kleine Fahrt! Die Luft ist schnell rausgelassen und auch recht schnell wieder reingepustet und das bekannte Spielzeug wird freudig wieder in die Mache genommen. Anfänglich wurde der Ball eher bestaunt, wenn er über dem Kind gedreht und geschwenkt wurde. Wobei die Transparenz sicher für spannende optische Effekte sorgt. Mit sieben oder acht Monaten können die Kleinen den Ball auch schon sehr gut mit Armen und Beinen selber jonglieren und ihn dabei auch ein bisschen drehen. Wenn er wegkullert, kann hinterher gerollt oder gerobbt werden…

Richtig klasse fürs Kind ist es, wenn der Ball nicht ganz so stramm aufgeblasen ist, so dass man ihn mit den Patschehändchen gut greifen und herumschwenken kann. Dann muss man natürlich aufpassen, dass das Kind den Ball nicht zu lange auf das Gesicht drückt - das geht dann nämlich auch "besser".

Weil wir so begeistert sind, haben wir gleich noch zwei weitere Kollegen für einen Euro gekauft - falls der erste mal schlappmachen sollte…

Mittwoch, 10. Dezember 2008

Dads im Dialog (4): Von der TV-Bank zum Kinosaal

Wenn immer hier ein Papa-Blog vorgestellt wurde, folgen meistens ein paar Fragen an den bloggenden Papa - die Antworten von Frank, dem Papa hinter jaron.cc will ich Euch dann auch nicht vorenthalten.

Papa 2.0: Hallo, Frank! Du hast schon gesagt, dass Du nicht regelmäßig Beiträge in Deinen Blog stellen wirst. Woran liegt das?

Frank: Ich kenne mich: Die anfängliche Euphorie nimmt normalerweise irgendwann ab. Dann kommt immer irgendwas dazwischen. Aber was heißt schon regelmäßig... Wenn ich bis zu Jarons Volljährigkeit jedes Jahr so ein kleines Update schaffen würde, wäre das ja auch schon was. Wahrscheinlich wird der - jetzt noch - Kleine bis dahin schon sein Veto einlegen und mir die Frage stellen, was mir einfällt, sein Privatleben derart in der Öffentlichkeit auszubreiten. Außerdem bestand mal die Idee, dass sich Jarons Mama auch ein bisschen an der textuellen Aufbereitung an Jarons Entwicklung beteiligt ;-)

Abb. DiD 4.1: Vater Frank (rechts) und Sohn Jaron (links) auf Sylt

Papa 2.0: Erst hast Du mit Textbeiträgen losgelegt, später folgten eher Bilder und Videos. Liegt Dir das Visuelle besser?

Frank: Ja bis jain. Ich will nicht sagen, dass mir das Textuelle nicht liegen würde, aber schon vor Jarons Geburt habe ich mit Spaß und Freude hobbymäßig fotografiert. Bis der Blogeintrag über die reine Dokumentation hinausgeht und noch einigermaß interessant und nett zu lesen ist, muss man schon ein paar Minuten länger investieren. Jetzt die aktuellen Versuche mit der Kamera machen allerdings auch viel Spaß, denn das Gekichere des Filius könnte man weder im Bild noch im Text derartig wiedergeben.

Papa 2.0: Wie glaubst Du, wird es mit Deinem Internet-Projekt weitergehen?

Frank: Projekt ist doch zuviel gesagt. Alles kann, nichts muss... Vielleicht packt's mich (oder auch mal die anderen Familienmitglieder) irgendwann doch mal etwas mehr Content zu produzieren. Vielleicht ist auch einfach irgendwann mal Feierabend. Es gibt keinen Projektplan, sondern wurde einfach mal gemacht.

Papa 2.0: Und noch was: Ich weiß ja nun von Dir, dass sich die TV-Bank Bonde nun nicht eignen wird, Eure Gerätschaften zu sichern. Wie habt Ihr die TV-Möbelfrage letztendlich gelöst?

Frank: Noch gar nicht. Es gibt in der Wohnung sicher noch einige Ecken, die nicht babytauglich sind. Wir ziehen einfach in ein großes Haus und stellen die Technik in den Kinosaal ;-)

Mittwoch, 3. Dezember 2008

Souvenirs (4): Foto-Shoting

Wo wir alle einfach nur knipsen, kann der Profi wirklich fotografieren. Wenn man also wie wir meint, dass hübscheste Baby der Welt zu haben, sollte man nicht nur virtuell Digital-Foto über Digital-Foto sammeln, sondern ganz real ins Portemonnaie gucken, ob da nicht doch ein kleines Budget für das Fotostudio drin ist.

Gesagt - getan und dem Ratschlag guter Freunde folgend gleich mal beim Essener Lichtschacht angeklopft. Die bieten nämlich den sogenannten "Baby-Pass", der für die Einmalzahlung von 95 Euro vier Foto-Shootings in den ersten drei Lebensjahren des Nachwuchses umfasst.

Abb. S4.1: Auszug aus der Website von lichtschacht.com (vom 03.12.2009)

In Anbetracht der Dinge, dass sich hier gleich zwei Fotografinnen engagiert fast über eine Stunde in entspannter Atmosphäre um die beste Einstellung bemühten, ein echter Schnapper! Wir wissen natürlich alle, dass das eigentliche Verdienen der Fotografen mit dem Bestellen der Abzüge durch die Kunden beginnt. Aber hier ist ja jeden selbst überlassen, wie viele Abzüge er von wie vielen Motiven bestellt.
Abb. S.4.2: Der Baby-Portrait-Pass

Wir sind der Meinung, dass die Kunst hier in der Beschränkung liegt. Uns hätte es schon gereicht, wenn ein solches Shooting zu einem oder zwei wirklich schönen Fotos geführt hätte. Genommen haben wir dann nach dem ersten Termin dann doch sechs Motive - aber eben nicht 45, denn die machen wir ja selbst, wenn wir knipsen.

Donnerstag, 27. November 2008

Blog-Papas (3): jaron.cc

Jaron.cc ist kein neues Automobil, sondern der Blog vom stolzen Papa Frank, den er anlässlich der Geburt seines Sohnes am 27. März 2008 gestartet hat. Wobei Jaron die slawische Form von Aaron sein soll, was dann auch gleich per Link belegt wird.

Seit dem sind ein gutes Dutzend Beiträge dazu gekommen, die letzten drei sind putzige Videos vom Babyschwimmen und Krabbeln. Letzteres mag auch der Grund gewesen sein, warum sich Frank per Mail bei mir meldet und die Aus- bzw. Innenmaße der TV Bank Bonde zu erfragen, da nun in seinem Haushalt so einiges kinderfest gemacht werden müsse.

Abb. BP3.1.: Planschen mit Tauchen im Jaron-Blog (Ausschnitt vom Screenshot vom 25. November 2008)

Da die ganze Sache recht rund und professionell angelegt wurde, die Beiträge auch unterhaltsam und lesenwert sind, ist es eigentlich schade, dass der Leser so kurz gehalten wird. Aber die Mühen eines solchen Projektes sind nicht ganz unbekannt und die Foto-Galerie bietet auch noch einen Mehrwert, der über das Standard-Blog hinausgeht. Und wer nicht immer wieder umsonst vorbeikommen will, kann einen E-Newsletter abonnieren.

Link zum Blog

Dienstag, 25. November 2008

Alltag (12): Copland in unserer Küche

"Cop Land" ist ein US-amerikanischer Streifen aus den letzten Jahren des vergangenen Jahrhunderts (1997) und einer der vielen kulturimperalitischen Importe aus dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten, der dazu beiträgt, welches Bild wir uns von den Vereinigten Staaten machen. Sylvester Stallone ist ein gehörloser Sherrif vom Lande, der immer für die New Yorker Polizei geschwärmt hat - so etwas weiß ich nicht (ich habe den Film gar nicht gesehen), sondern die "InternetMovieDataBase" - oder kurz: imdb - deren .com-Version Zusammenfassungen des Inhalts bieten, während die .de-Version die Nutzer im Unklaren über die Handlungen lässt.

Abb. A12.1: DVD-Cover des "Bullen"-Streifens

Jedenfalls sind es solche Filme die uns eine Menge über typisch amerikanische Dinge lernen lassen. So auch über das Verhalten von amerikanischen Polizisten: Sie beten zum Beispiel die Rechte der Verhafteten bei Festnahmen leierkastenhaft runter. Genau so sagen Sie, wenn sie ein Auto anhalten: "Behalten Sie Ihre Hände genau da, wo ich sie sehen kann!"

In deutschen Krimis und Polizei-Serien hört man das nicht so oft, aber neuerdings immer häufiger in unserer Küche. Seit der Kleine zusehends mobiler geworden ist und er immer noch Schubladen finden kann, die wir noch nicht gesichert haben, ertappe ich mich dabei, dass ich ihm zurufe "Halte Deine Hände so, dass ich sie sehen kann!", wenn er sich mal wieder an den Griffen hochzieht... - aber er hört ja nicht und so schnell, wie in den Filmen schieße ich dann doch nicht...

Dienstag, 11. November 2008

Alltag (11): aus-gelobt

Ich hatte schon so ein komisches Gefühl, als ich mich hier vor gut drei Monaten so begeisterungsfähig für ein Produkt eingesetzt haben: den DVD-Verleih per Internet und Post. Und nun klingeln mir meine eigene Worte in den Ohren, mit denen ich den vormaligen Beitrag abschloß:
Ob das alles so rosig bleibt und ob ich hier auch für den neuen Anbieter vergleichbar "Werbung" machen würde, wird sich zeigen.

Anstatt, dass es "rosig" blieb, zeigte sich schnell, dass es "rostig" würde: Bei Amazon stimmten Filmwunschlisten und Lieferwirklichkeiten noch halbwegs überein, bei lovefim.de ließ sich keine Systematik erkennen, nach der die Filme zugestellt wurden. Während man zuvor eine durchnumerierte Liste und Verfügbarkeitsanzeigen hatte, gab es später nur drei Klassen: "hätte ich sehr gerne" (rot), "würde ich mal gucken" (gelb) und "mal auf der Liste lassen" (grün).

Wir bekamen bevorzugt etwas aus dem grünen, mal aus dem gelben Segment, aber nie etwas worauf wir gerade wirklich Lust hatten. So lag zum Beispiel "Das Leben der Anderen" über zwei Monate bei uns rum, bis es auch im Fernsehen kam und wir es seit dem ungesehen auf der DVD-Rekorder-Festplatte haben - wir hätten halt lieber etwas Heiteres ("rote Liste") gehabt.

Aber vielleicht hatten wir auch nur Pech und alle anderen sind mit der Weiterführung des Services zufrieden - gekündigt haben wir trotzdem.

Mittwoch, 29. Oktober 2008

Souvenirs (3): Der erste Friseur-Besuch

Knapp vier Wochen vor dem ersten Geburtstag war es soweit: Für Sohnemann waren die Tage als Jung-Hippie gezählt, denn er hatte seinen ersten Friseur-Termin! Der Zeitpunkt war ganz passend, denn zum einen waren die Ohren fast schon unter den Haaren verschwunden, zum anderen stand in der folgenden Woche ein Termin im Foto-Studio an, der auch die Weihnachtsgeschenke für Großeltern und Paten sichern sollte.

Komplett mit Mama, Papa, Kind sind wir bei unseren Stammfriseuren in der Innenstadt aufgerockt und etwaigigen Unmutsbezeugen durch kollektives Bespassen entgegenwirken zu können. Aber das befürchtete Gejammer blieb aus und unser Sohn - ganz der Alte - beobachtete gemäß seines ruhigen Naturells den Trubel um seinen Kopf ganz aufmerksam ohne einen Mucks.

Der Kleine saß auf meinem Schoß, seine Mama vor ihm und die Friseuren waren so von ihm angetan, dass der erste Haarschnitt auf Kosten des Hauses ging - Besten Dank, Mothy und Wicky!

Wir haben dann auch ein paar Strähnchen mitgenommen, wissen aber noch nicht, wie man diese ersten Locken am besten als Souvenir präpariert - Vorschläge werden gerne entgegen genommen!

Samstag, 18. Oktober 2008

Alltag (10): Freunde der Pharma-Industrie

Gut vier Wochen vor dem ersten Geburtstag erwischte es dann auch unseren kleinen Mann: Er hatte eine ausgewachsene Mittelohrentzündung, die nach zwei eher schlaflosen Nächten vom Kinderarzt festgestellt wurde. Unsere ganz persönlichen Meinung nach, bringt es nichts einem weinenden Kind ein Zwiebelsäckchen ans Ohr zu pressen, wenn es Schmerzen hat - genauso wenig wie eine Bachblütentherapie bei einem kaputten Auspuff hilft.

Als Freunde der Schulmedizin und Pharma-Industrie, waren wir sehr dankbar, dass es gute Antibiotika gibt, die schnelle Linderung verschaffen. Nach keinen 24 Stunden gucke unser Sohn schon wieder halbwegs aufgeräumt aus der Wäsche und schlug sich nicht mehr pausenlos jammernd auf seine Ohren.

Abb. A 10.1: T-Shirt-Aktion der forschenden Pharma-Unternehmen (Ausschnitt aus Screenshot vom 16. Oktober 2008)

Wir mussten gleich an die Kampagne "Forschung ist die beste Medizin" von den http://www.die-forschenden-pharma-unternehmen.de/, die allein wegen dieser phantastischen Internet-Adresse klasse ist. Schnell habe ich dort nach geschaut, ob es nicht auch einen Online-Fanshop gibt - denn nach dem schnellen Heilungserfolg war ich sofort bereit, einen bedruckten Body für unseren Nachwuchs zu kaufen. Es gab aber keinen Online-Fanshop und daher auch keinen Body - aber es gab tatsächlich eine T-Shirt Fan-Aktion, aber die Anfang 2007 schon ausgelaufen: "Hallo, Verantwortliche! Hier könnte man noch mal nachlegen!"

Dienstag, 14. Oktober 2008

Die andere S(e)ite (7): Wenigstens auch mal Schall, wo sonst nur Rauch

Sysiphos war mit seinem Projekt erfolgreicher als manch Blogger: Eigentlich erzeugt man hier mit gewissen Mühen nur Schall und Rauch, die wie heiße Luft verpuffen. Kaum hatten sich die vatertage.net dank einiger beherzter Aufrufe aus dem Bodensatz der Listen bei den TopBlogs.de herausmalocht, haut einen der regelmäßige Listen-Reset wieder in den Schlamm bzw. auf Platz 2287 oder dergleichen.

Bloggen bleibt in Deutschland ein Trauerspiel. Anderswo läuft es besser – da ist nicht nur das Bloggen an sich, sondern sogar bloggende Eltern erwehrenswert und preiswürdig.

Abb. DaS 7.1: Abstimmungsergebnis in der Kategorie „Bester Eltern-Blog“ (Ausschnitt aus Screenshot vom 14.10.2008)

Auch wenn ich auf Grund mangelnder Schwangerschaftsstreifen auch in Amerika nicht zu den Gewinnern (vgl. Abb. DaS 7.2) gezählt hätte, so haben es dort immer in auch zwei Blog-Papas in die Top10 geschafft: LookyDaddy auf Platz 5 und DadGoneMad auf Platz 7 (vgl. Abb. DaS 7.1).

Abb. DaS 7.2: And the winner was: Amalah - da kann man auch als Papa nicht mithalten (Ausschnitt aus Screenshot vom 14.10.2008)

Damit man nicht allzu traurig bleiben muss, haben pfiffige Menschen eine Blog-Award-Maschine ins Netz gestellt, auf die der „Ehrensenf“-Blog aufmerksam machte: Hier kann man Awards für jeden Anlass und für jeden Blog einfach generieren lassen und den Personen seiner Wahl als Trostpflästerchen zukommen lassen.

Mir wäre es auch ein Trost, wenn ihr mir auch anders wieder hoch helfen würdet: Votet bei TopBlogs.de für vatertage.net:

Klickst Du hier!

Donnerstag, 9. Oktober 2008

Was es sonst noch gibt (3): "Ausgewanderte Wörter"

Petros Markaris lässt in seinen Krimis den Athener Kommissar Kostas Charitos der Leidenschaft des Lexikonlesens frönen, was diesen ein bisschen zu einer schrulligen Figur werden lässt. Ich komme wir auch schon ganz eigen vor, dass ich nach dem "Lexikon der ausgestorbenen Wörter" und dem "Lexikon des Unwissens" schon wieder etwas Ähnliches als Freizeit-Lektüre vorschlage, aber die Fenster der freien Zeit sind inzwischen so kurz geworden, dass sich Bücher mit Lexikon-Charakter bestens bis ausschließlich zum Füllen eignen.

Diesmal haben die Gesellschaft für deutsche Sprache, die Goethe-Institute und der Deutsche Sprachrat "Ausgewanderte Wörter" gesucht und Jutta Limbach hat für die Rückmeldungen, die in einem schmalen Bändchen versammelt wurden, als Herausgeberin fungiert. 'Kindergarten', 'Rucksack' und 'Waldsterben' mögen einigen vielleicht recht schnell selber einfallen, aber viele andere 'ausgewanderte Wörter' haben interessante Reisen mit interessanten Wendungen hinter sich.

Hier meine Favoriten: "nusu kaput" ist Kiswahili, heißt übersetzt 'halb kaputt' und bedeutet Narkose. "vigec" nennen Ungarn einen Vertreter, weil diese in der K.u.K.-Zeit an der Türe mit "Wie geht’s?" ihr Verkaufsgespräch eröffneten. Und das "kanitzeen Boot" ist in Afrikaans, das Boot, das man nicht sehen kann, weil es ein Unterseeboot ist. Außerdem kann man bei der Lektüre lernen, dass das russische "Butterbrot" mit allem belegt und beschmiert sein kann, aber nie mit Butter.

Warum die ausgewählten Einreichungen unkorrigiert und teilweise nicht übersetzt abgedruckt wurden, erschließt sich mir nicht, stört aber die Lektüre auch nicht sonderlich.

Mittwoch, 1. Oktober 2008

Papier ist geduldig (4): Undogmatische Erziehungs-Bibel

Es muss der Traum eines jeden Journalisten sein, die eigene Artikel-Serie eines Tages versammelt in einem Buch abgedruckt zu sehen. Nach einem kleinen Ausflug in die Blog-Welt, war es bei "Die lieben Kleinen" von Sigrid Tinz in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung (FAS) war es eigentlich nur eine Frage der Zeit. Auch wir hatten während der Schwangerschaft verschiedene Artikel verschiedentlich herausgerissen und an verschiedenen Stellen gesammelt und sogar auch verschiedentlich wiedergefunden, wenn sie nicht doch irgendwie im Altpapier verschieden waren. Ein Buch ist da schon kompakter und handlicher.

Was uns besonders an den Beiträgen gefiel, ist, dass Tinz verschiedene Aspekte und Positionen unkommentiert zu Wort kommen lässt und es somit dem Leser überlässt, wofür er sich entscheiden will. So kann ein Ratgeber ganz ohne erhobenen Zeigefinger auskommen und der zentrale Ratschlag lautet: Du kannst nichts falsch machen, so lange Du Dich informierst und Dir Deine eigene Meinung bildest. Antiautoritär bedeutet eben nicht 'laissez faire'.

Wenn Eltern und Kind sich wohlfühlen, ist schon alles richtig. Diese Erkenntnis beruhigt, wenn man sich fragt, warum die wo anders empfohlene Einschlafhilfe nicht funktioniert und das Kind noch nicht robbt, wenn andere schon krabbeln.

Die Sprache ist schnörkellos pragmatisch und gut verstehen und die 15 Themengebiete ausreichend beleuchtet. Mangelnde systematische Gliederung und ein fehlenden Stichwort-Register liegen in der Natur der Sache: Es keine Nachschlagewerk verlegt, sondern Zeitungsartikel gesammelt. Dennoch erlaube ich mir ein überschwängliches Fazit : Jede Zeit hat ihr "Erziehungs-Bibel" - und die Tipps von Tinz haben das Zeug dazu, die unserer Zeit zu werden. Oder wie es hinten auf dem Buchumschlag heißt: "Der moderne Erziehungsberater für eine neue Elterngeneration" - so kann es auch sagen.


Idee:


Umsetzung:


Mehrwert:

Freitag, 26. September 2008

Alltag (9): Rotzpumpe mit ordentlich Zug auf der Leitung

Man kann Kindern ja vieles sagen, denn sie hören bekanntlich auf nichts. Keine zwölf Monate alt, bleiben elterliche Ansprachen nur Hintergrundrauschen und Geräusch. Daher ist es auch völlig sinnlos, einer kleinen Rotznase zu sagen, dass es ihr besser ginge, wenn sie sich schnäuzte. Deswegen hat die Babypflegemittel-Industrie den Nasensauger erfunden.

Abb. A9.1: Wo sich das Baby nicht Schnäuzen kann, müssen die Eltern saugen

Als unser Kleiner noch kleiner war, erweis sich das Teil als irgendwie sinnlos, denn selbst wenn die Nase nicht frei war, schafften wir es maximal nur Geräusche aber keine Erleichterung zu erzeugen. Nun knapp vor Vollendung des ersten Lebensjahres und entsprechender Erkältung lassen sich mit der kleinen Vakuumpumpe unglaubliche Rotzlagerstätten erschließen, die so manchem Ölsucher vor Freude erbleichen lassen würden, wenn er bei seinen Bohrungen vergleichbaren Erfolg hätte.

Meistens jammert Sohnemann schon vorauseilend, wenn wir uns mit der Gummikalebasse im Miniformat nähern. Aber wen wir so richtig ‚fette Beute’ gemacht haben, guckt er zumeist selber erstaunt und vergisst für einen Augenblick, wie schrecklich Nase absaugen eigentlich ist.

Eine aufgeschnittene Zwiebel zum Inhalieren ins nächtliche Kinderschlafzimmer gestellt, sorgt übrigens nur für Zwiebelgeruch im Kinderschlafzimmer. Unser Kinderarzt sagte, dass wir uns mit der Zwiebel lieber ein Omlette hätten braten sollen. Denn würden Zwiebeln gegen Erkältung helfen, beständen Erkältungsmitteln aus Zwiebel bzw. aus Stoffen, die auch Zwiebeln enthalten – tun sie aber nicht. Von daher weiterhin lieber Saugen und gut Lüften!

Mittwoch, 24. September 2008

Alltag woanders (4): Grenzen der Globalisierung

Globalisierung wird von ihren Gegnern gerne als grenzenlose Gleichmacherei dargestellt. Als Bespiele müssen dann immer Coca-Cola und McDonald's herhalten. So hat es mich nicht überrascht, auch beim Windelkauf in japanischen Drogeriemärkten auf alte Bekannte zu stoßen: Dort wie hier füllten 'Pampers' diverse Regalmeter.


AW 4.1: Japanische Windel-Tiger


Ich hätte auch unterstellt, dass die Bündchen-Bildchen in ihrer kindgerechten Optik bei den Windeln weltweit identisch wären - aber weit gefehlt: Anstatt auf Raupe, Schaf, Katze, Pferd, Kuh, Bär und Hund zu stoßen, trafen wir auf Variationen von Tiger-Babies. Auch sehr putzig, aber daran sieht man, dass wenn es an die Wäsche der Welt geht, global betrachtet, am Ende die Unterwäsche auch Unterschiede aufweist.

Samstag, 13. September 2008

Alltag (8): Spießige Möbel

Das klingt schon nach schlecht gelüfteten Wohnstuben und Barock-Putten, die über die Kanten von Schrankwänden in Echtholz-Optik gucken: „TV-Möbel“ ist ein ganz trauriges Wort.

Lange wollte ich gar nicht wahrnehmen, dass es ein ganzes Interieur-Segment mit der Funktion der Verwahrung von Fernseher und Abspielgeräten und –medien gibt. Mit zunehmend mobilen Kind verschieben sich jedoch die Perspektiven. Und nachdem der Festplattenrekorder wiederholt umprogrammiert und der Videorekorder lemmiggleich mehrfach in die Tiefe gestürzt war, weil der Nachwuchs in Bauchlage Knöpfe drücken und Kabel erreichen konnte, war es soweit: Fernseh-Möbel, die Geräte verschließen und Kabel verschwinden lassen müssen nun her.


Und wenn Möbel hermüssen, ist der Schwede mit den vier Buchstaben nah. Da wir noch nicht im Flatscreen-Zeitalter angekommen sind, wurde es die „TV Bank Bonde“ in weiß, die übrigens laut Internet 20 Kilo mehr wiegt als die baugleiche Variante in Birke - warum das so ist, weiß man aber auch bei IKEA nicht.
Abb. A 7.1: Klappe zu - Affe tot!

Jetzt steht das Wohnmonster im Wohnzimmer und der Kleine wundert sich, wenn die Klappe aufgeht und er seine alten Spielkameraden VCR & Konsorten mal wieder zu Gesicht bekommt. Und ich bin ganz dankbar, dass ich erst in Würde altern durfte und diese Kategorie Möbel erst nach meinem 40. Geburtstag kaufen musste.

Mittwoch, 10. September 2008

Sinn & Zweck (5): Senioren-Pause beendet

Ich will ja nicht jammern, aber eigentlich fällt es doch auch niemanden auf, ob ich was schreibe oder nicht... - daher kann ich ja nach einmonatiger Pause auch weitermachen! Weder waren wir im Urlaub, noch war ich faul und der Familie geht es ausgezeichnet. Ich habe lediglich Geburtstag gefeiert - und zwar einen runden. Und da man nicht alle Tage 40 wird, haben wir da ein richtiges Event daraus gemacht: Der erste Brunch mit Brand und Blog!

Abb. S&Z 6.1: Das Blog-Logo - oder kurz: Das "BLogo"

Ein befreundeter Grafiker hat mir ein exklusives Geburtstagslogo entworfen, es gab eine eigene Event-Website, eine Fan-Artikel-Shop im Netz und natürlich einen Event-Blog. Es war nicht nur unserem Vergnügen an leckeren Sonntagsfrühstücken, sondern auch der aktuellen Familiensituation geschuldet, dass wir uns fuer einen Brunch entschieden haben: Wir wollten nicht, das ein Elternteil mit Kind zuhause bleiben muss, während das andere feiern geht - das galt sowohl für uns als auch für unsere Gäste.

Abb. S&Z 6.2: Der Kuchen mit Geburtstags-Logo - oder kurz: Der "Kugo"

So haben wir dann mit gut 60 Gästen und einem Dutzend Kindern im Maschinenhaus der Zeche Carl im Essener Norden gefeiert. Häppchen-Essen hatte eine Buffet aufgetafelt und über all tauchte das Geburtstags-Logo GIIIIO auf: an den Wänden, auf den Tischen, auf T-Shirts und Tassen und natürlich auch auf dem Geburtstagskuchen. GIIIIO steht übrigens für "Geburtstag 4-0" - also für den Vierzigsten - und auf diese Art und Weise "zu runden" nimmt dem Ereignis den vermeintlichen Schrecken!

Sonntag, 10. August 2008

Translations-Terror (2): Immer schön darauf hören, was Mama s'agt

Man hat es nicht immer leicht, wenn man Kleidung lustigen Sprüchen in fremden Sprachen bedrucken möchte und es gibt mächtig viele Fussangeln und Sonderzeichen über die man dabei stolpern kann. Je kleiner desto tückischer sind diese - insbsondere dieser kleine Haken, über den schon die drei lustigen Schweinchen ("three happy sheep's") ins Straucheln gerieten.

Auch wenn Mama für gewöhnlich immer recht hat, so hat sie, wenn sie etwas sagt jedoch kein Apostroph, denn das s wird bei der dritten Person Singular einfach an die (regelmäßigen) Verben ohne Unterbrechung drangehängt. Aber Müttern sollte man nicht wiedersprechen - auch wenn sie nette Dinge falsch vom T-Shirt s'agen...

Abb. TT 2.1: Mutter sagt's

Mittwoch, 30. Juli 2008

Alltag woanders (3): Der Trend geht zum Zweitwagen

Wenn das Thema zum ersten Mal zur Sprache kommt, mag man sich fragen, wie denn diese Gleichung aufgeben soll: Ein Kind = zwei Sportwagen. Zunächst müssen Männer erst einmal lernen, dass "Sportwagen" im elterlichen Sprachgebrauch, zwar häufig tolle Flitzer, aber keine Automobile sind. Als nächstes müssen sie dann lernen, dass man sich zwar ein teures Kinderwagen-System gekauft hat, dass sich in einen feschen Sportwagen verwandeln lässt, aber dass es trotzdem absolut Sinn machen kann, eine weitere 'Karre' zu kaufen - auch wenn das Kind nicht in beiden gleichzeitig sitzen kann..

"Mann" muss dann einfach vertrauen, so wie man seiner Götter-Gattin überhaupt kaum einen Wunsch abschlagen sollte. In der Praxis zeigt sich dann, dass sie - wie eigentlich fast immer, wenn wir ehrlich sind – recht hatte, als sie für die Anschaffung eines "MACLAREN techno xt" plädierte. Wer das Klappgefährt einmal im überfüllten Zug mit einer Hand zusammengeklappt und über sich ins Gepäcknetz geworfen hat, der weiß, welchem immensen Vorteil die Dinger bieten - mach das mal mit dem anderen Kinderwagen-System, das zuhause für die Ausfahrten bereitsteht! Das Gurtsystem ist darüber hinaus auch das Durchdachtere
.

Abb. AW 3.1: Laut Selbstauskunft das "Flagschiff" (Ausschnitt vom Scrennshot von www.maclarenbaby.com vom 30. Juli 2008)

Angeblich dürfen diese ultraleichten Buggies auch als Kabinengepäck im Flieger mitreisen. Wir durften unseren bis zum Boarding mitnehmen, aber bei den Zwischenlandungen bekommt man ihn wegen irgendwelcher Sicherheitskonzepte doch nicht wieder. Darüber hinaus blieb unser Buggy auf dem Rückflug von Japan mutterseelenallein in Kopenhagen stehen, während wir in Düsseldorf unser halbschlafendes Kind durch die Einreise und Gebäckausgabe schleppen mussten. Es empfiehlt sich daher beim Reisen auch noch einen Tragesack mitzunehmen, falls die 'Karre' irgendwo hängenbleibt.
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Auch beim Babyschwimmen kam das Thema zu Beginn der Urlaubs-Saison auf und fast alle Eltern kauften sich einen Zweitwagen, bevor es auf Reisen ging. Der Zweitwagen liegt also absolut im Trend.

Sonntag, 27. Juli 2008

Alltag (7): Videotheke im Briefkasten

Eigentlich wollte ich hier nicht unbedingt Werbung für bestimme Produkte und Dienstleistungen machen, aber es gibt doch etwas, was mich gerade in dieser frühen Phase des Familienlebens überzeugt hat: Der Amazon-DVD-Verleih! - Richtig Werbung kann ich dafür sowieso nicht mehr machen, denn er wurde justamente eingestellt bzw. das Geschäft an einen neuen Dienstleiter (lovefilm.de) übertragen - und videobuster.de (vormals netleih.de) bietet vergleichbare Dienste.

Abb. A 7.1: Logos ehemaliger und aktueller Online-Videotheken

Ein befreundetes Paar hatte uns darauf aufmerksam gemacht, obwohl sie zu diesem Zeitpunkt selber noch keinen Nachwuchs hatten - sie werden diesen Service lieben, wenn ihr Kleines da ist. Meine Frau und ich schauen uns englischsprachige Filme gerne in der Originalfassung an. Und da wir auch schon vor der Geburt unseres Sohnes nicht immer in die nächste Großstadt mit englischsprachigen Kinoprogramm kamen, bedienten wir uns gerne des Angebots in der Videotheke um die Ecke. Diese hat nun vor einigen Monaten dicht gemacht und mit Baby ist Düsseldorf geradezu in unerreichbare Ferne vom Ruhrgebiet gerückt.

Jetzt kommt die obige Empfehlung ins Spiel: Online stellt man sich aus dem scheinbar schier unendlichen Angebot (es scheint, als könnte man alles leihen, was man auch kaufen könnte) eine Wunsch-Leihliste zusammen. Je nach Vertrag und Verfügbarkeit bekommt man den bestplatzierten und verfügbaren Film per Post zugeschickt.

Der Clou: Man kann die DVD so lange behalten, wie man will! Und das ist der entscheidende Dreh: Wir haben es schon ohne Kind nicht immer geschafft, die DVD direkt nach Ausleihen zu sehen bzw. wieder abzugeben und jeder weitere Tag schlägt bei den Leihgebühren zu Buche. Mit Kind brauchen wir nun manchmal mehrere Anläufe, um durch einen Film zu kommen oder sind einfach zu müde, um uns noch auf Spielfilm(über)länge konzentrieren zu können.

Wenn man den Film geschafft hat, steckt man den Spezial-Umschlag, in dem die DVD zugesandt wurde, einfach wieder in einen Briefkasten. Wenn der Film bei Amazon wieder eingetroffen ist, wird der nächste verfügbare Film von der persönlichen Liste rausgeschickt. Das passiert innerhalb von 30 Tagen so oft, wie man sich tariflich festgelegt hat.

Ob das alles so rosig bleibt und ob ich hier auch für den neuen Anbieter vergleichbar "Werbung" machen würde, wird sich zeigen.

Link zu lovefilm.de

Link zu videobuster.de

Mittwoch, 23. Juli 2008

Die andere S(e)ite (6): Das Schweizer Taschenmesser für Eltern

So richtig lassen sich Grenzlinien nicht immer ziehen - und so lässt es sich nicht einfach entscheiden, ob Jan Bredemühls Projekt abenteuerfamilie.de eigentlich ein eher ein engagiert betriebenes Papa-Blog oder doch schon eher ein journalistisches Online-Magazin rund um die Familie ist. Lesenwert sind die gut recherchierten Themen allemal.

So ist es auch nicht verwunderlich, dass ich auch schon zweimal auf das Angebot verwiesen habe - warum sich den Kopp anstrengen, den sich andere schon gemacht haben. abenteuerfamilie.de gliedert sich im wesentlichen in zwei Hauptrubriken, die jeweils in eigene Unterkategorien unterteilt sind. Unter "Artikel" finden sich Beiträge zu allen möglichen Lebenslagen im Familienleben und unter "Gadgets" Produkt-Kritiken und Shopping-Tipps. So ist zumindest Information von Kommerz getrennt - das kann man so machen, muss man aber nicht. Zumindest kommt der Nutzer so nicht durcheinander.

Abb. DaS 6.1: Startseite ins abenteuerfamilie.de (Screenshot vom 23. Juli 2008)

Das aktuell im Sommer 2008 ein bisschen Funkstille ist, verwundert nicht: Der Macher macht so einiges und da werden sich sicher die Gewichtungen temporär umverteilen müssen. Dafür hat er seit Dezember 2006 aber auch schon genug geschaffen, dass sich sein originell gewählter Untertitel "Das Schweizer Taschenmesser für Eltern" durchaus bewahrheitet.

Idee:



Umsetzung:



Mehrwert:




Link zum abenteuerfamilie.de

Freitag, 18. Juli 2008

Alltag (6): Elterngeld-Bescheid

Deutschland ist bekannt für seinen Verwaltungsdschungel und das entsprechende Formulardickicht, dass verhindert das einzelne Sonnenstrahlen den bürokratischen Alltag erhellen. Es ist nun mal so, dass das Schicksal vor den Bescheid den Antrag gestellt hat. Und wie ein guter Libero auf dem Fußballplatz reißt dieser alles um, was sich der Torlinie nur nähert.

Nun wollen wir auch nicht undankbar sein,
denn ohne Fleiß bekanntlich kein Preis und schließlich wollten wir ja etwas vom Staat. Es wurden also Gehaltsbescheide noch und nöcher sowie Gehaltsabrechnungen bis weit vor die Zeugung des Nachwuchses eingereicht. Am Ende kam dann weniger als erwartet dabei heraus, was bei all dem Aufwand ein bisschen ärgerlich war. Wichtiger war es uns, dass meine Frau den gewünschten Wiedereinstieg in die Arbeitswelt schneller und besser bewerkstelligen kann, wenn auch ich anteilig zuhause bleibe. Und hatte ich nicht weiter oben gesagt, dass wir nicht undankbar sein wollten? Eben, dann sind wir's halt auch nicht.

Dienstag, 15. Juli 2008

Translation-Terror (1): Drei lustigen Schafe

Niemand kann den drei lustigen Schafen einen Vorwurf machen, denn erstens sind es halt doch nur Schafe und zweitens waren sie deswegen sicher auch nicht für die Übersetzung zuständig. Außerdem sollte man nicht mit erhobenen Zeigefinger auf die Textilproduzenten am anderen Ende der Welt zeigen, denn die dritte Welt näht auch nur das zusammen, was die erste bestellt hat. Bei Kinder-Bekleidung treibt der Fehlerteufel wildeste (mitunter auch Stil-) Blüten, so dass man sich fragen muss, wie es jemals mit P.I.S.A. bergauf gehen soll, wenn wir schon den Kleinsten den Lebensweg mit Fehlern pflastern.

Abb. TT1.1: "Three funny sheep (i)s on tour"? - Das war wohl auch nicht gemeint

Der vorliegende Fall ist noch verhältnismäßig harmlos und besteht nur aus einer Lücke und einem Apostroph zuviel, macht aber aus korrekten "three happy sheeps" falsche "three happy sheep's". Aber es ist ja wie immer: Es fängt stets klein an...

Gerne nehme ich weitere Beispiele für Übersetzungs-Terror für diese neue Rubrik entgegen: papa2.0@vatertage.net

Freitag, 11. Juli 2008

Alltag woanders (2): Früh auf und dennoch nicht mehr vom Tag

Man hätte es sich ja vor dem Urlaub denken können, aber man muss es dann tatsächlich erlebt haben: Auch im Urlaub beginnt der Tag, wenn der Kleine aufwacht - und das ist meist kurz nachdem die Vöglein zu Zwitschern begonnen haben. Warum hätte es auf der anderen Seite des Planeten anders sein sollen? Nur weil man früher im Urlaub ausschlafen konnte?

Jedenfalls waren wir auch in Tokio jeden Morgen früh auf und mussten feststellen, dass man deswegen aber nicht unbedingt mehr vom Tag hatte: Die Geschäfte machten größtenteils erst um erst um elf auf. Man bleibt entweder im Hotel und schaut internationale Nachrichten oder wartet brav vor Shopping-Malls bis die Türen aufgehen - oder man versucht, nach der ersten Mahlzeit doch noch mal kollektiv zu Schlummern, bis man den Tag dann auch nutzen kann.

Montag, 7. Juli 2008

Technik (1): Vergurtet und verdrahtet - Kinderwagen und Community

Ich hatte ja bereits schon an anderer Stelle unseren Bugaboo-Kinderwagen und die damit verbundene Internet-Fangemeinde der "Froschfreunde" gelobt, doch muss ich nun einen Punkt ansprechen, wo das Gefährt mal nicht glänzt, sondern neben all den guten Ideen mit einer auffallend schwachen Lösung aufwartet: Das Sportwagen-Gurtsystem (vgl. Abb. T 1.1 links).

Der integrierte Fünfpunktgurt muss zweimal geklickt und zweimal verhakt werden und kommt ungepolstert. Natürlich kann man die Karabinerhaken der Schultergurte mit den Beckengurten verbunden lassen, um sich das ständige Nesteln mit den Karabinern zu ersparen, verhindert aber auch nicht unbedingt, dass manch einer seine Finger mit festschnallt. Dass sich Gurtsysteme prinzipiell intelligenter bauen lassen, zeigt MACLAREN bei seinen Sportwagen (vgl. Abb. T 1.1 rechts): Das Einknopf-System lässt sich durch den gleichzeitigen Druck von vorne und hinten sogar mit nur einer Hand öffnen!

Abb. T 1.1: Zwei Gurtsysteme im Vergleich: Bugaboo (links) vs. MACLAREN (rechts)

Meinen kleinen Kritikpunkt habe ich bei den Fans und Fachleuten im Bugaboo-Froum "Frogfrieds" zur Diskussion und Abstimmung gestellt. Auf Rückmeldungen und Kommentare musste ich in der regen Community nicht lange warten: Nach nur einem Tag gaben schon 14 Klicks ein erstes Stimmungsbild (vgl. Abb. T 1.2)! Die meisten halten das Gurtsystem für ausreichend, meinen aber auch, dass es besser sein könnte.

Abb. T 1.2: Abstimmung unter Amphibien (Frösche, Geckos und Chamäleons) - Screenshot v. 07.07.2008 (Ausschnitt)

Dass die Antworten insgesamt positiver ausfallen, sollte in einer Fan-Community nicht überraschen, aber ich habe auch gelernt, dass es wenigstens bei den neueren Modellen Schulterpolster gibt. Die gelten aber manchen als zu eckig und zu hart - aber das wäre ja wieder ein neues Thema...

Samstag, 5. Juli 2008

Was es sonst noch gibt (2): Unwissen aller Orten

Wie schon erwähnt, eignen sich Texte, die sich in kurze Sinneinheiten gliedern, bestens als Freizeit-Lektüre für Eltern von Säuglingen und Kleinkindern - eine Unterbrechung des Leseflusses alle paar Seiten wird dann nicht als störend empfunden.

Seit Mitte der 90er Jahre des vorherigen Jahrhunderts sind populärwissenschaftliche Lexika zu Themen aller Coleur sehr beliebt. Relativ neu in diesem Reigen ist das "Lexikon des Unwissens" von Kathrin Passig und Aleks Scholz - beide Redakteure des Grimme-Preis-gekrönten Wissenschaftsblog "Riesenmaschine".

Wie der Titel verrät, geht um Dinge, auf die die Wissenschaft keine verlässliche Antwort hat. Mitunter erschreckt man, was alles darunter fällt: Wann weiß nicht, warum Betäubungen bei Operationen funktionieren (Stichwort: "Anästhesie", S. 33ff), wieso wir eigentlich Gähnen (Stichwort: "Gähnen", S. 64ff) oder die Tatsache, dass Tesa klebt (Stichwort: "Klebeband", S. 93ff). Bei anderen Stichworten wundert man sich weniger, dass Forscher darauf keine Antworten haben (z.B. "weibliche Ejakulation" / S. 46ff, "sexuelle Interessen" / S. 190ff oder "Riechen" / S. 161).

Neben sehr viel Mathematischem und Astronomischen gibt es aber auch viele Dinge, nach die uns unsere Kinder eines Tages fragen könnten. Nach der Lektüre diese Lexikons werden wir uns bei den Antworten, warum die Blätter im Herbst bunt werden (S. 85ff) oder warum man schläft (S. 180 ff) zurückhalten - man weiß es einfach nicht.

Sonntag, 29. Juni 2008

Alltag woanders (1): Zurück aus Fernost

Wenn einer eine Reise tut, dann kann er viel berichten... Wir sind nach zwei Wochen Japan wieder halbwegs wohlhalten in Deutschland gelandet. Der Flugstress und die Klimaanlagen haben jedoch den Kleinen und den Papa erkältungstechnisch lahmgelegt - so dass das "starke Geschlecht" nur hustet und schnupft, während Mama mal wieder alles richten muss.

Damit wäre auch die Lücke bei den Blog-Beiträgen erklärt - obwohl hier sicher noch viel in der neuen Rubrik "Alltag woanders" über die Reise-Erfahrungen mit Kind berichtet werden wird.

Sonntag, 8. Juni 2008

Alltag (5): Geteilte Zeit - doppeltes Leid?

Nun versuche ich es schon knapp zwei Monate mit der Elternteilzeit, aber wir müssen uns beide noch aneinander gewöhnen. Der Spaß mit einander hält sich derzeit in Grenzen: Die Kollegen sind unzufrieden, weil sie immer wieder meine Arbeit übernehmen müssen oder das Gefühl haben, auf Grund meiner Abwesenheit nicht ausreichend Input zu erhalten und ich habe das Gefühl, den anderen mehr Arbeit zu machen und meine Teilprojekte nicht ausreichend betreuen zu können.

Es scheint so, dass sich meine Themen jedes Mal ausgerechnet dann verselbstständigen, wenn ich nicht im Büro bin. Ein bisschen so wie die Heinzelmännchen, die nur aktiv werden, wenn man nicht hinguckt. Vielleicht wirkt aber mein leerer Schreibtischstuhl auch wie ein stummer Hilferuf um Unterstützung? Und der sich entfesselnde Aktionismus ist alles andere als böse gemeint.

Oder der Zeitpunkt für die Familienauszeiten ist im Wochenverlauf nicht ideal gewählt: Am Montag sortieren sich alle nach dem Wochenende, am Dienstag Vormittag beginnt das Abarbeiten, am Mittwoch läuft die Maschine auf Hochtouren und ab am Donnerstag bereitet man sich schon wieder langsam aufs Wochenende vor. Vielleicht fehle ich am Dienstag Nachmittag und mittwochs einfach genau dann, wenn alle am aktivsten sind?

Häufig kann ich Dinge auch nicht wie sonst abarbeiten, denn die Ansprechpartner sind dann gerade nicht zu erreichen, wenn ich da bin und rufen dann zurück, wenn ich außer Haus bin. So dauern nun einfachste Klärungen viel länger als sonst.

Wenigstens sind Chefs, Kollegen und Familie guten Willens, dass wir beide - die Elternteilzeit und ich - doch noch glücklich zusammenfinden. Wir alle sind uns einig, dass dies Umdenken und Lernen erfordert - und das braucht wiederum seine Zeit. Und außerdem fahren wir jetzt erst mal in den Urlaub…

Dienstag, 3. Juni 2008

Die andere S(e)ite 5: Zeitung schreibt Blog und Blog schreibt Zeitung

Manche Kinder sind anders als die anderen und manche Blogs eben auch - Projekte von Medien-Unternehmen haben dann sicher auch eine andere Ausgangsbasis und andere Möglichkeiten in der Blogosphäre als rein private Aktivitäten. So berichtet man in der Zeitung über seinen Blog und bekommt dadurch Leser und Kommentare. Dann druckt man die Kommentare und hat somit wieder was für seine Zeitung - also so eine Art Content-Perpetuum Mobile - oder einfach doch nur eine Katze, die sich in den Schwanz beißt?

Der Blog der Wissenschaftsredaktion der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung (FAS) heißt „planckton“ - und ist laut Selbstauskunft ein „Kalauer“, da es zum einen eine Referenz an den verehrten Max Planck und gleichzeitig phonetisch das griechische Wort für „das Umherirrende“ sei. Falls Sie noch Fragen hatten: So entstehen die „Kalauer“ einer Wissenschaftsredaktion…


Abb. DaS 5.1: Das 'Umherirrende' im Screenshot vom 02.06.2008 dingfest gemacht

„planckton“ zeichnete sich dadurch als, dass man neue Formen des Journalismus testen wollte, in dem man geplante Zeitungsartikel im Vorfeld im Blog veröffentlichte, um die Leser kommentieren und somit mitschreiben zu lassen. Ein Experiment, das gemäß des ausgewiesenen Online-Journalismus Fachmannes Christoph Neuberger und seinen Co-Autoren von der Universität Münster „nach wenigen Versuchen abgebrochen wurde“ (vgl. message, Heft 1/2008, S. 12).

Wir haben es also mit einem seltenen Exemplar eines besonderen Phänomens im Internet zu tun und das auch noch zu einem Thema, das für vatertage.net relevant ist - das rechtfertig also auch mal eine längere Einleitung wie diese. Es geht um den FAS-Artikel „Er bekommt ein Baby“ von Sigrid Tinz, der in der Ausgabe Nr. 28 vom 15. Juli 2007 (S. 58-59) mit zwei Wochen Verspätung.

Erschien (vgl. Abb. DaS 5.2). Der ist wie immer sachlich unterhaltsam und ausgewogen geschrieben. Daher geht es eigentlich um die 17 Kommentare, die aus den knapp über 50 eingegangenen Leserrückmeldungen, berücksichtigt wurden und denen fast soviel Platz eingeräumt wird wie dem eigentlichen Artikel.

Abb. DaS 5.2: Einstieg in den Print-Artikel in der FAS-Ausgabe vom 15. Juli 2007

Egal ob Männlein oder Weiblein: Das Gros der Rückmeldungen betrachtet Väter in Kreißsälen unangemessen. Die Frauen wollen sie nicht dabei haben, die Männer wollen nicht dabei sein.
Mir ist klar, dass Rückmeldungen in einem FAS-Blog nicht repräsentativ sind, aber überraschend fand die Reaktionen bzw. deren Auswahl schon, da sie sich so wenig mit meinen Erfahrungen und Ansichten im Freundes- und Bekanntenkreis decken. Meinetwegen kann jeder machen, was er will - aber so richtig ausgewogen wirkt Journalismus nicht mehr, wenn die Leser das schreiben, was sie gerne lesen würden.

Idee:



Umsetzung:



Mehrwert:

Mittwoch, 28. Mai 2008

Was es sonst noch gibt (1): Bedrohte Wörter

Wenn sich schon im Alltag alles ums Kind dreht, versucht man die ein oder andere "kinderfreie" Freizeitnische zu finden. Schnell wird man merken, dass die neue Rolle als Eltern dennoch überall durchschlägt: Zum Beispiel habe ich es seit der Geburt unseres Sohnes nicht mehr geschafft, einen längeren Roman zu lesen. Stattdessen lese ich gerne Bücher, die sich in kleinen Häppchen portioniert genießen lassen.

Besonders gut gefallen hat mir in jüngsten Zeit Bodo Mrozeks "Lexikon der bedrohten Wörter". Die Abschnitte sind kurz und knackig, lustig und lehrreich. Hier meine Medaillen-Plätze unter den bedrohten Wörter: "Backfischaquarium" (für Mädchen-Gymnasium, S. 30), "Duttengretel" (nach den Gebrüdern Grimm umgangssprachlich für ein wohl geformtes Frauenzimmer, S. 58), "Gabelfrühstück" (neudeutsch: Brunch, S. 76). Nett ist auch der Verweis, dass Mayonnaise im Deutschen eigentlich „Eiertunke“ (S. 104) heißt.

Alternative Vorschläge mit Begründung werden gerne in Kommentaren entgegengenommen.

Link zum Buch bei Amazon

Samstag, 24. Mai 2008

Souvenirs (2): Segnung

Wenn man sich vom ersten Schock erholt hat, möchten viele frisch gebackene Eltern gerne die Ankunft des neuen Menschleins im festlichen Rahmen feiern. Den meisten fällt dann die Taufe ein - egal, wieviel sie ansonsten mit Kirche am Hut haben mögen.

Meiner Frau und mir ist das Kirchliche nicht fremd - wir besuchen regelmäßig in unregelmäßigen Abständen die englischsprachige Gemeinde in Bochum (ECC), weil wir die offene Art der Gottesdienste und insbesondere der Menschen sehr schätzen. Da wir unseren Sohn nicht 'zwangs-konfessionalisieren' wollten und eher der Meinung waren, er möge sich selbst entscheiden, wenn er soweit sein sollte, schied eine Taufe für uns aus. Eine Segnung als Alternative gefiel uns jedoch sehr gut.

Eine Segnung ist fast genauso wie eine Taufe - nur ohne Wasser und Mitgliedsausweis.
Im Rahmen des Gottesdienst am vergangenen Sonntag (Trinitatis) wurde unser sechsmonatiger Sohn gesegnet: Pastor und Gemeinde bitten um Gottes Segen, die Eltern und Paten versprechen, das Kind behütet und liebevoll auf seinem Weg zu begleiten. Im Anschluss werden Gruppenfotos gemacht und die ganze Familie geht lecker essen.

Völlig unklar war uns, dass Segnungen zur Zeit "in Mode" sein sollen: Insbesondere bibelfeste Christen verweisen darauf, dass in der heiligen Schrift an keiner Stelle Kinder getauft, sondern nur gesegnet werden. Uns ist es relativ gleich, was gerade in christlich bewegten Kreisen "inn" ist - für uns war es ein sehr schöner Tag, um mit vielen Menschen die Ankunft unsere Sohnes festlich zu feiern.

Donnerstag, 22. Mai 2008

Sinn & Zweck (4): Wie man in den Wald hineinruft...

Wie man in den Wald hineinruft, so soll es sprichwörtlich hinausschallen. Im digitalen Daten-Dschungel hingegen verhallt so mancher gute Ruf, denn dieser Wald verhält sich eher wie der im Kinderschlaflied und "steht schwarz und schweiget".

Man kann sich den Wolf bloggen, ohne das ein Schwein guckt- warum sollte es mir da anders gehen als dem Grossteil der Anonymen Blogger? Zweieinhalb Reaktionen gabe es zwischenzeitlich dann aber doch mal: Dass Festplattenrekorder den Familienfrieden retten können, wurde von Jan Brendemühl am
07. April 2008 als Linktipp aufgenommen. Sein Blog "Abenteuer Familie" habe ich schon länger auf meinen Zettel für die Rubrik "Blog-Papas".

DHS hat unser kleines Interview natürlich auch zum Thema in seinem Papa-Blog gemacht: Am 31. März 2008 hat er es angekündigt und am 07. April 2008 auf das Resultat verlinkt - und jedes Mal mehr Kommentare eingeheimst als die Original. Seine beiden Verweise haben zusammen überhautpt mehr Kommentare als alle meine Beiträge - nicht, dass ich Jammern wollte...

Mittwoch, 14. Mai 2008

Dads im Dialog (3): Familienfreies Wochenende effektiv genutzt

Es ist erst eine Woche her, dass ich hier auf Eckis Blog verwiesen habe und es sind schon wieder zehn neue Beiträge dazugekommen. Bei diesem Tempo kann man als rasender Reporter froh sein, wenn man lang genug Schritt halten kann, um seine Fragen zu stellen.

Papa 2.0:
Ecki, Du gibt's ja mächtig Gas - teilweise mit mehreren Beiträgen pro
Tag! Meinst Du, Du kannst dies Tempo durchhalten?

DerEcki:
Nun ja, ich veranstalte ja keinen Wettlauf, darum wer die meisten Beiträge hat, aber momentan gibt es soviel, was ich gerne festhalten möchte! Und solange ich diese Zeit finde mache ich es natürlich sehr gerne.

Papa 2.0:
Warum überhaupt Blog?

DerEcki:
Ganz Ehrlich gesagt, wußte ich nicht was ich mit meinem Webspace machen
soll. Die Domain hatte ich schon eine ganze Weile, aber sogesehen ungenutzt! Da ich am 19./20. April ein familienfreies Wochenende hatte, saß ich mit einem Freund zusammen der mir mal erklären sollte, wie das so ist mit dem Wordpress (Blog erstellen) etc. An dem Wochenende war es
dann klar! Es gibt so viele Dinge die mich beschäftigen (vor allem meine Familie!). Das muss nun mal festgehalten werden!

Papa 2.0:
Verfolgst Du ein Ziel mit Deinem Blog oder möchtest Du Dich einfach nur mitteilen?

DerEcki:
Ich verfolge kein Ziel mit meinem Blog, aber ich finde es schön, das man
sich mit dieser Art von Kommunikation austauschen kann.

Papa 2.0:
Wird der thematische Fokus in Deinem Blog weiterhin auf Deiner Familie liegen oder könntest Du Dir vorstellen, dass Du Dich irgendwann eher so dem Leben an sich widmen würdest?

DerEcki:
Ich widme mich ja jetzt schon Dingen die so in meinem Leben passieren!
Das kommt dann ganz spontan. Das wird dann auch am selbigen Tag festgehalten. Deswegen handeln viele Dinge von meiner Familie. Dinge die ich mit Ihnen als Papa erlebe.

Samstag, 10. Mai 2008

Die andere S(e)ite (4): Der erste Blog-Beitrag mit eigenem Geburtstagsticker

Eigentlich soll es hier ja um Väter und damit Männersachen gehen, aber wir dürfen deswegen nicht leichtfertig die Augen vor der zweiten Hälfte der Menschheit verschließen: Den Frauen und ihren Online-Angewohnheiten.

Verirrt man sich als Mann mal auf die Südhalbkugel des Internet (dort wo Mütter und Frauen klicken), stößt man immer wieder bei Foren-Beiträge oder in Profilen und unter E-Mails auf kindlich-naiv anmutende Banner, die aber in echt interaktiv und damit nicht nur niedlich sind.


Abb. DaS 4.1: Auszug von Startseite von www.lilypie.com (09. Mai 2008)

Die Banner von Lilypie oder Baby-o-Meter verweisen auf den nächsten Geburtstag des Nachwuches oder den errechneten Geburtstermin, den nächsten Stilltermin oder den Zyklus bei Kinderwunsch. Da ich bisher noch in der Lage war, mir den Geburtstag unsere Sohnes zu merken, habe ich einfach mal einen Geburtstags-Ticker für diesen Blog-Beitrag angelegt:

Lilypie Nächster Ticker
Abb. DaS 4.2: Geburtstagsticker für diesen Beitrag (von www.lilypie.com) – falls nichts zu sehen ist, liegt es an deren Server

Diesen Test-Ticker habe ich bei Lilypie angelegt, weil man sich dort nicht registrieren muss, um sich einen solchen Banner anlegen zu können. Meiner Meinung nach hat man seine Daten ohnehin schon zu weit im Netz gestreut, da brauche ich nicht ein weiteres Profil für den Geburtstagsticker eines Blog-Beitrags.

Brauchen wir Männer auch solche Termin-Banner? Vergesslichkeit und Termin-Untreue wird uns – insbesondere in der Partnerschaft - ja gerne mal vorgeworfen. Also plädiere ich für Hochzeitstag-Banner, PKW-TÜV-Termin-Ticker oder den Countdown bis zum Beginn der Bundesliga-Rückrunde!

Link zum Banner ohne Registrierung
Idee:



Umsetzung:


Mehrwert: