Freitag, 28. März 2008

Blog-Papas (1): Grenzenlose Begeisterung und Gummibündchen

DHS - so das Pseudonym - ist seit Ende vergangenen Jahres Papa und Blogger. Konsequent nennt der sein Projekt dann auch "Der Papablog" (vgl. Abb. BP 1). Beide Rollen meistert er mit größter Begeisterung, die er auch allen mitteilt und somit mit allen teilt. Das hier jemand sein Töchterchen und deren Mama rasend lieb hat, spricht aus jedem einzelnen der recht regelmäßig verfassten Beiträge (ca. alle vier bis fünf Tage kommt ein neuer dazu). Dass es dabei in jüngster Vergangenheit zu einigen Synkopen und Pausen im Veröffentlichungsrhythmus kam, soll nicht weiter ins Gewicht fallen - das so etwas eben mal passiert, zeigt sich auch hier.

Zwischen purer Freunde ("Meine kleine Maus") und gewisser Sorge ("Püppi ist krank") findet vor allem auch Alltägliches aus dem neuen Familienleben seinen Platz: Der Pizza-Dienst, der den Valentinstag zu versauen droht, Babys ersten Blicke Richtung TV und natürlich schlaflose Nächte sind Aufhänger für kurze Beiträge.


Abb. BP 1: Kopf vom "Der Papablog" - das mit den "Mann-Sachen" macht die Sache nur spannender

Zentral ziehen sich zwei Themen durch die erste Serie von Beiträgen: erstens die Frage, ob das Projekt überhaupt Leser habe und zweitens die Forderung nach Gummibündchen für alle! Letzteres klärt in mehreren Beiträgen über die Windelangebote namhafter Hersteller auf: Nur wenn die Raupe in der Windel auf der Packung abgebildet ist, kann man sicher sein, dass die Original "Raupi-Flex"-Gummibündchen auch drin sind - das habe ich gleich mal zuhause kontrolliert und es hat hingehauen!


Ab Ende Februar 2008 bekommt DHS-Blog eine weitere Dimension: Seine Ehefrau stellt nach 20 Jahren den Kontakt zu seinem Vater wieder her, was natürlich für weitere Loopings auf der emotionalen Achterbahn sorgt. Aber auch das ist ja irgendwie Papa-Thema und gehört damit irgendwie auch in diese Rubrik.

zum Papa-Blog

Sonntag, 9. März 2008

Alltag (2): Kampf der Giganten: Kollegen vs. Web 2.0

Zugegeben war ich für einen Moment etwas hin- und hergerissen: Sollte ich den Menschen vertrauen, mit denen ich den ganzen Tag zusammenarbeite oder auf völlig Unbekannte hören? Ich entschied mich dann vorsichtshalber für die "völlig Unbekannten" und habe damit die Schwarmintelligenz über die kollegiale Verbundenheit der Einzelnen, das Web 2.0 über die reale Welt siegen lassen. Der Anlass war eher banal und daher darf diese Einleitung auch nicht ganz so ernst genommen werden - sie macht die Sache natürlich interessanter.

Wenn man morgens auf dem Weg ins Büro in den Aufzug steigt, wird man hin und wieder gern mal gefragt, ob man denn als relativ frischgebackener Vater nachts überhaupt noch schlafen könne. Bisher war ich diesbezüglich äußerst verwöhnt und nicke dann ausgeruht und entspannt, weise aber zeitgleich darauf hin, dass so ein kleines Menschlein natürlich auch viel quengelt und weint und man nicht immer wisse warum.

Da helfe nur das Büchlein "Oje, ich wachse!" rief eine engagierte Kollegin und alle anderen im Fahrstuhl nickten bestätigend.
Amazon verriet mir gleich, dass die Autoren interessante Namen haben (Hetty van de Rijt und Frans X. Plooij) und die Zeitschrift 'Eltern' von der "Bibel der Eltern" spricht. Die Maus ruhte schon über dem "Bestellen"-Button, als mir die Kundenrezensionen ins Auge fielen (vgl. Abb. A 2.1).

Abb. A 2.1: Leserurteile (Montage von Amazon.de) - 01.02.008

"18 von 24 Kunden fanden die folgende Rezension hilfreich" - so fing es an und es folgte dann die Überschrift: "Dinge, die der Mensch nicht braucht…" Wenn dem 18 von 24 zustimmen, dann sind das drei Viertel bzw. 75 Prozent und das sollte einem zu denken geben. Das selbe gilt für Sätze von 'Amygdala', die wie folgt beginnen: "Also kinderverachtend finde ich dieses Buch nun nicht…" - na, immerhin! "Man bekommt ständig das Gefühl, das eigene Kind wäre zurückgeblieben und gerät geradezu in einen Leistungsdruck" - nein, danke!

Die Leser-Kritiken werden auch nicht besser. Unter dem Titel "rausgeschmissenes geld" schreibt 'manuela fröhlich': "Selten habe ich mich über einen Ratgeber so aufgeregt, wie über diesen." Und 'Barbevka' beschwert sich über die "ständigen Wiederholungen": "Meiner Meinung nach hätte man den Inhalt des Buches von ca. 300 Seiten locker auf 50 Seiten straffen können."

Ich habe jetzt schon genug gelesen - das Buch brauche ich dann auch gestrafft nicht mehr.

Das Buch bei Amazon