Mittwoch, 28. Oktober 2009

Sinn und Zweck (7): Zu früh gefreut...

Als ich völlig unverhofft eine E-Mail einer Denise M. erhielt, dachte ich zu erst: "Jetzt hast Du es geschafft! Das ist der Durchbruch!" Es wurde mir eine Partnerschaft für den Verkauf von Werbeflächen auf vatertage.net angeboten und ich sah mich schon die ersten eigenen Euros mit meinem Projekt einfahren. Wenn mich schon keiner liest, will ich wenigsten mit Werbung Geld verdienen.

Bei der Absende-Domain hätte mir aber schon Böses schwanen sollen: Als ich die URL in die Adresszeile des Browser kopierte, sperrten selbst meine recht moderat eingestellten Sicherheitshinweise schon die Hälfte der Inhalte. Es handelte sich um die Gambling-Plattform eines Online-Glückspiel-Portals.

Fast alles mag ja im Internet eine Daseinsberechtigung haben, so lange es nicht verboten ist und niemand zu Schaden kommt. Aber deswegen muss ich ja meinen kleinen Papa-Blog nicht gleich damit verknüpfen. Wer aber stattdessen eine andere, passendere Kooperations- und Werbeidee hat - ich bin offen für Vorschläge von Windelherstellern und Kinderklamottenverkäufern oder Ähnlichen...

Donnerstag, 22. Oktober 2009

Alltag (27): One and a half men

Seit es die Charlie Sheen Sitcom "Two and a half men" auch in Deutschland endlich auf einen Sendeplatz im Abendprogramm eines der größeren Sender geschafft hat, erfreut sie sich auch hier zu Lande zunehmender Beliebtheit.

Am vergangenen Wochenende haben wir dann mal die Variation "One and a half men" zuhause durchgespielt. Meine Frau war kurzfristig auf die Hochzeit einer Highschool-Freundin in die Türkei eingeladen und wir Männer standen vor der Aufgabe 54 Stunden ohne Mama auszukommen.

"Männerabende" hatten wir schon sehr früh problemlos bewältigt und die regelmäßigen Eltern(teil)zeit-Betreuungstage stets gut hinbekommen. Ein ganzes Wochenende war dennoch eine Premiere. Das vorrangige Ziel ("Überleben") war kein Problem. Und Spaß hatten wir auch eine Menge.

Es ist gut zu wissen, dass es möglich ist, dass die Mama auch mal unterwegs sein kann. Aber es ist natürlich auch gut zu wissen, dass dies nicht regelmäßig der Fall sein wird - denn Elternschaft ist Teamwork.

Samstag, 17. Oktober 2009

Alltag (26): London was calling...

Nichts ist bei einem Ausflug in die britische Hauptstadt ausgelutschter als die Titelzeile des Superhits von The Clash - Google zeigt für die drei Worte "London is calling" über 45 Millionen Verweise. Und jetzt kommen wir damit auch noch um die Ecke. Aber dieser London Tripp war nach fast zwei Jahren mal wieder etwas Besonderes.

Das letzte Mal waren wir dort, als der Kleine unterwegs war und meine Frau Umstandskleidung in London kaufen wollte, weil sie kleine Größen und Gap braucht - beides gibt es in Deutschland nicht. Diesmal war es nach dem Testlauf in der eigenen Stadt das erste Wochenende, an dem wir wieder zu zweit unterwegs waren.

1. Feststellung: Wir können auch ohne Kind noch viel Spaß haben.
2. Feststellung: Unser Kind kann auch ohne uns (mit seiner Oma) viel Spaß haben.
3. Feststellung: Bei dem günstigen Pfund-Kurs ist London fürs Shoppen günstiger als Deutschland.

Trotz Restaurant- und Musical-Besuch (Veeraswamy und Lion King) haben wir den kleinen Mann auch ganz ordentlich vermisst...

Mittwoch, 7. Oktober 2009

Alltag woanders (12): Berliner Bildungsreise

Früher unterstütze die Bundeszentrale für politische Bildung Klassenfahrten ins ehemals geteilte Berlin - das macht sie vielleicht immer noch, aber zur Zeit geht keiner von uns dreien zur Schule, daher wissen wir das nicht so genau.

Wir müssen unsere Berlin-Tripps selber organisieren und bezahlen und waren nur justamente am Bundestagswahl-Wochenende in Berlin. Für unseren Sohn war es mit "kurz vor zwei" nach den ersten Reisen mit knapp sechs Monaten und gut einem Jahr schon der dritte Abstecher in Haupstadt an der für uns gegenüberliegenden Seite der Republik.

Diesmal hat er zwei aktuelle Lieblingswörter aufgeschnappt und nach NRW mitgenommen: "Bundestag" und "Stadtmitte"! Es klingt noch nicht ganz richtig, ist aber klar verständlich. Unser Sohn ist gerade in der Phase, wo er alle Wörter, die er häufiger hört oder die ihm klanglich gefallen, gerne nachspricht. Meistens merkt man selber erst ein paar Tage später, was man unbeabsichtigt häufig gesagt hat hat - in Berlin waren es wohl der "Bundestag" (alle sprachen über die Wahl) und die U-Bahnstation "Stadtmitte", wo wir häufig umsteigen mussten. Berlin war eine klassische Bildungsreise...

Donnerstag, 1. Oktober 2009

Alltag (25): Aufhebung der nächtlichen Ausgangssperre

Mit Kind macht man ja manchmal recht ungewöhnliche Dinge - aber auch ohne. So haben meine Frau und ich neulich erstmals im eigenen Wohnort in einem Hotel übernachtet. Ein bisschen wirkte es so, als hätten wir uns ausgeschlossen oder verbotene Dinge vor. Dabei war es eigentlich nur das Experiment, ob wir unseren noch nicht ganz zweijährigen Sohn auch über Nacht betreuen lassen können, um mal einen Wochenend-Tripp zu zweit unternehmen zu können.

Am Samstag nachmittag kam meine Schwiegermutter und wir sind von unserer Wohnung in Düsseltal in das Mercure am Medienhafen umgezogen. Wir hatten Kino-Karten reseviert und unsere Handys empfangsbereit, aber wir wurden bis Sonntag Mittag nicht vermisst. Eigentlich wären wir zu meinem Bruder nach Köln ausgewichen, aber der war gerade an diesem Wochenende unterwegs.

Das Experiment hat reibungslos geklappt, die London Flüge und Hotel sowie die Musical-Tickets sind schon gebucht, das Leben geht weiter und wir freuen uns ganz mächtig darauf.