Donnerstag, 26. Juli 2012

Kindergarten-Community (2): Wir basteln uns ein soziales Netzwerk

Nachdem vor einem Jahr die Idee geboren war, eine eigene Kindergarten-Community anzulegen, um die Kinder nicht zu unfreiwilligen Opfern der fragwürdigen Datenschutzbestimmungen anderer Plattformen werden zu lassen, mussten sich erstmal die Alternativen angesehen werden.

Der Favorit war von Anfang an BuddyPress, das Community Plug-In der Blog-Software WordPress. Ein Kollege hatte mir schon vor einiger Zeit die Möglichkeiten gezeigt und ich war recht angetan davon, hatte aber zu der Zeit kein Projekt, in dem BuddyPress hätte zum Einsatz kommen können.

Im Wesentlichen kann man dort alles machen, was man sich von einer Community wünscht: Profile anlegen, sich mit anderen Profilen verbinden, Stati, Nachrichten und Dateien austauschen. Und idealer Weise sollte alles "out of the box" funktionieren - also so, dass man auch als IT Laie die Community aufbauen und verwalten kann.

Zunächst braucht man Webspace, auf dem WordPress läuft, wenn man sein Projekt nicht direkt auf der externen Plattform anlegen will - was so ähnlich wie vom Regen in die Traufe gewesen wäre. Dazu braucht es einen Sever mit einer mySQL-Datenbank- und PHP-Installation. Das gibt es sogar kostenlos beim Tripod Nachfolger Multimania. Aber da dort kann man keine eigene URL als Internet-Adresse nutzen und der Service-Provider beschiesst das eigene Angebot mit Werbung - irgendwie muss das kostenlos ja auch refinanziert werden.

Also muss eigener Webspace her! Zu dem Zeitpunkt, als ich gesucht habe, bot sich das sogenannte "BasicWeb XL" von Strato an. Der Clou: Es gib einen AppWizard, der für den Laien die Installation von WordPress (als Basis von BuddyPress) abnimmt, was sogar auch völlig problemlos klappt.

Wenn WordPress installiert ist, lädt man sich das BuddyPress Plug-In runter und lässt die automatische Installations-Routine laufen. Das klappte leider nicht so problemlos. Es gab auch keinen Wizard, der einem ein perfektes Ergebnis gezaubert hätte. Am Ende musste es ein Wizard aus Fleisch und Blut richten: Ein Programmierer aus dem Bekanntenkreis musste in den Quellcode eingreifen und dort ein paar Sachen glattziehen. Es war so ähnlich wie ein Zelt, dass sich automatisch entfalten soll und dann einfach in der Mitte durchhängt.

Bei mener Installation gab es Probleme mit den Gruppen, die eines der Herzstücke der BuddyPress Community sind. Sie können nur von registrierten, eingeloggten Benutzern genutzt werden, während das Blog auf der Startseite weiterhin öffentlich sichtlich bleibt. Das heißt die vertraulichen Sachen passieren in den Gruppen. Wer eingeloggt ist, kann sich ein Profil anlegen, seine Stati veröffentlichen, sich mit anderen Nutzern verbinden und sich mit diesen Botschaften schicken - also ein ganz normales soziales Netzwerk.

Freitag, 13. Juli 2012

Alltag (64): Familienausflug zur Floriade

Eines vorneweg: Der Eintritt kostet 30 Euro und es geht um Blumen. Wer hier schon abwinkt, braucht nicht weiterzulesen. Da macht es auch keinen Unterschied, dass eine Floriade nur alle zehn Jahre stattfindet. Wir haben keinen Garten und auch keine ernstzunehmende Pflanzen auf dem Balkon, aber wir haben Freunde, die gerne zu der Pflanzen-Expo nach Venlo fahren wollten und wir wollten diese Freunde mal wieder treffen.

Die Floriade ist eine Art Öko-Disney. Auf fünf themenbezogenen Ausstellungs-Flächen wird alles Mögliche und Unmögliche mit Bezug zu Garten, Pflanzen und Landschaftsbau gezeigt. Ähnlich wie auf der großen Expo in Hannover vor vielen Jahren gibt es Themen- und auch Länderpavillons. Bei den Länderpavillons handelt es sich aber meistens leider nur um regionalisierte Andenken- und Tinnef-Shops, womit eine Menge interessanter Chancen vergeben wurden.

Abb. AWO 30.1: Auch architektonisch ein Hingucker - der spanische Pavillon

Im spanischen Pavillon kann man regionale Lebensmittel wie in einem überdimensionierten Adventskalender hinter Klapptüren entdecken - das macht auch Kindern Spaß. Überhaupt gibt es für Kinder viel zu entdecken und zu sehen: Am "Strand" gibt es einen Sandspielplatz mit Piraten-Kletterschiff und Wasserspiel, im "Relax & Heal"-Bereich einen Barfußpfad und Gartenmöbel zum Testen am Pool.

Abb. AWO 30.2: Die Floriade von oben
Ein besonderes Highlight im wahrsten Sinne des Wortes ist die Drahtseilbahn, die die beiden Enden des Geländes verbindet. Es empfiehlt sich, die Fahrt gleich in Kombination mit den Eintrittskarten zu kaufen. Das kostet zwar dann ein paar Euros mehr, aber das ist in Anbetracht der zehn Euro, die man auch noch fürs Parken bezahlen muss, dann auch egal.

Von oben bekommt meinen guten Überblick über das Gelände und die Angebote. Eigentlich hatten wir nicht vorgehabt den deutschen Pavillon anzusteuern, aber aus der Gondel konnten wir sehen, dass sich dort eine große Sandkiste voller Sandspielzeug finden lässt - dadurch ein echter Pflichtstopp für Familien mit Kindern im Sandkastenalter.

Abb. AWO 30.3: NRW betreibt den deutschen Pavillon

Ob man die Floriade gesehen muss, muss jeder für sich entscheiden. Auf Grund des relativ hohen Eintrittspreises wollen wir den Besuch nicht uneingeschränkt empfehlen. Aber wenn man den Ausflug mit anderen Dingen verbinden kann - sei es, dass man sich für Grünzeug interessiert oder Freunde treffen will - passt es schon. Außerdem lässt sich auf dem Gelände ganz toll picknicken.