Man kann Kindern ja vieles sagen, denn sie hören bekanntlich auf nichts. Keine zwölf Monate alt, bleiben elterliche Ansprachen nur Hintergrundrauschen und Geräusch. Daher ist es auch völlig sinnlos, einer kleinen Rotznase zu sagen, dass es ihr besser ginge, wenn sie sich schnäuzte. Deswegen hat die Babypflegemittel-Industrie den Nasensauger erfunden.
Als unser Kleiner noch kleiner war, erweis sich das Teil als irgendwie sinnlos, denn selbst wenn die Nase nicht frei war, schafften wir es maximal nur Geräusche aber keine Erleichterung zu erzeugen. Nun knapp vor Vollendung des ersten Lebensjahres und entsprechender Erkältung lassen sich mit der kleinen Vakuumpumpe unglaubliche Rotzlagerstätten erschließen, die so manchem Ölsucher vor Freude erbleichen lassen würden, wenn er bei seinen Bohrungen vergleichbaren Erfolg hätte.
Meistens jammert Sohnemann schon vorauseilend, wenn wir uns mit der Gummikalebasse im Miniformat nähern. Aber wen wir so richtig ‚fette Beute’ gemacht haben, guckt er zumeist selber erstaunt und vergisst für einen Augenblick, wie schrecklich Nase absaugen eigentlich ist.
Eine aufgeschnittene Zwiebel zum Inhalieren ins nächtliche Kinderschlafzimmer gestellt, sorgt übrigens nur für Zwiebelgeruch im Kinderschlafzimmer. Unser Kinderarzt sagte, dass wir uns mit der Zwiebel lieber ein Omlette hätten braten sollen. Denn würden Zwiebeln gegen Erkältung helfen, beständen Erkältungsmitteln aus Zwiebel bzw. aus Stoffen, die auch Zwiebeln enthalten – tun sie aber nicht. Von daher weiterhin lieber Saugen und gut Lüften!
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1 Kommentar:
Der Sauger ist total super und versetzt mich immer wieder in Erstaunen, dass in so einer kleinen süßen Nase, so riesengroße Brocken wohnen können.
Aber ich glaube auch ganz fest an die Zwiebel, allein, dass einem beim Aufschneiden die Augen tränen, gibt einem das Gefühl, dass diese Dämpfe unbedingt nützlich bei Erkältung sein müssen. Lang lebe Mope!
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