Mittwoch, 27. Januar 2010

Alltag woanders (13): Baby-Bonus

Unsere Japan-Reise über Weihnachten und den Jahreswechsel war wunderschön - bis auf die Hin- und Rückreise. Und das hatte zwei Gründe: Schnee und BA!

Auf dem Hinflug kamen wir zwei Tage später als geplant los. Wir hätten in Düsseldorf die Früh-Maschine nach London nehmen sollen, um mittags in den Langstreckenflug nach Tokyo umzusteigen. Es hatte geschneit und so wurde der morgendliche Flug mitten in der Nacht gestrichen - am ersten Tag genauso wie am Folgetag. Wir sahen uns schon gar nicht mehr wegkommen und entschieden uns, am dritten Tag den Nachmittagsflug zu nehmen, auf eigene Faust in London zu übernachten, um dann garantiert den Flug in die japanische Hauptstadt zu bekommen, was dann auch geklappt hat.

So weit so "geht so" - dann kam der Rückflug: Wir kamen pünktlich los und landeten auch pünktlich in London im Schnee. Und ab da ging gar nichts mehr. Erstmal blieben wir drei Stunden auf dem Rollfeld bis der Anschlussflug weg war. In der Abfertigungshalle von Terminal 5 herrschte nur noch Chaos: Verlorenes Gepäck blockierte die Gepäckausgabe, 40.000 Koffer schneiten auf dem Rollfeld zu, die Schlange zum Umbuchen hatte mehr als sechs Stunden Wartezeit und die Hotlines und die Website waren zusammengebrochen. Auch in der Warteschlange für Hotel-Gutscheine ging es nicht voran.

Irgendwann wurden an die ca. 15.000 Personen im Terminal Iso-Matten und Decken ausgegeben. Jetzt mussten wir die Kleinkind-Karte spielen, denn es war für uns keine Option mit einem knapp zwei Jahre alten Kind ohne Gepäck und Essen in einer zugigen Abfertigungshalle zu nächtigen. Auch das wäre beinahe noch schiefgegangen, aber wir kamen gerade noch in einen Hoteltransfer kurz vor Mitternacht. Ab dann waren wir auf uns selbst gestellt.

Auch am nächsten Tag war es nicht wirklich besser: Die Wartezeit in der Schlange bis zum Umbuchen war zehn Stunden, telefonisch oder online ging noch immer nichts. Wir kamen nur Dank eines heißen Tipps unseres bevorzugten Reisebüros Vianova in Essen (die Werbung habt ihr euch echt verdient) dann doch noch am selben Tag mit der letzten unbenutzen Windel nachhause.

Jetzt machen wir uns schon Gedanken, was wir denn machen, wenn uns eines Tages der "Baby-Bonus" fehlen sollte - ich möchte auch weiterhin nicht auf Flughäfen übernachten müssen.

Freitag, 15. Januar 2010

Die andere S(e)ite (8): Kurzer Ruhm

Seit fast nun knapp zwei Jahren lümmelt sich ein Zeitungsausriss aus der "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeit" in meinem Rucksack herum - etwas, was man immer mal nachrecherchieren und gegebenenfalls verarbeiten wollte. In diesem Fall war es der "Notizblog" vom 13. April 2008 mit dem Titel "Gute Seiten, schlechte Seiten".

Darin bespricht Jörg-Olaf Schäfers Online-Angebote für Kids und Eltern - etwas, was man hier sicher gut verwerten könnte. Ganz spannend fand ich den Hinweis auf den Blog von Werner Holzwarth, dem Erfolgsautor "Vom kleinen Maulwurf, der wissen wollte, wer ihm auf den Kopf gemacht hat" mit dem ansprechenden Titel "Die schönsten Kinderbücher".

Abb. DaS 8.1: Screenshot vom 15.01.2010

So gut, so schön - aber wirklich interessant ist es, dass direkt nach der FAS-Veröffentlichung das Blog nach fünf Beiträgen schon wieder eingeschlafen ist. Es wirkt fast so, als habe man die prominente Platzierung nur abgewartet, um sich wieder hinzulegen. Schade, denn das Thema bleibt spannend.

Donnerstag, 14. Januar 2010

Kinderbuch (1): Nicht ohne meine Raupe

Wenn man eine neue Kategorie anlegt, sollte man mit einem echtem Kracher starten. Und wenn es um Kinderbücher geht, ist "Die kleine Raupe Nimmersatt" ganz vorne mit dabei. Ich weiss schon gar nicht mehr, wie es dazu kam, dass unser Sohn sich in sie verliebte, aber ohne die "Haupe" (wie er es ausspricht) geht gar nichts mehr und er vor allem nicht ins Bett.

Eric Carle hat viele Kinderbücher geschaffen, aber die 'kleine Raupe' ist ein echter Klassiker geworden. Entstanden ist das Buch vor gut 40 Jahren in Deutschland, denn die Eltern von Eric Carle siedelten in den 1930er Jahren nach Südwestdeutschland über, wo er während des Krieges auch zur Schule ging und im Anschluss an der Stuttgarter Akademie Serviettentechnik studierte.
Abb. K 1.1: Cover der berühmtesten Raupe der Welt

Da sich unser Sohn immer das ganze Buch (inklusive Cover, Verlag und Copyrights) vorlesen lässt, haben wir ungezählte Male auch die Widmung "Für meine Schester Christa" auf der ersten Innenseite vorgelesen. Neugierig wird man da schon? Wer ist Christa? Wie geht es ihr?
Christa ist 21 Jahre jünger als Eric und er hat ihr die Raupe zu ihrer Geburt gewidmet. Woher man all das weiß? Natürlich aus dem Internet und dort von der gut aufgeräumten Eric-Carle-Website. Dort gibt es auch ein Bild von Christa.

Wir haben das Buch der hungrigen Raupe inzwischen auch als japanische Reise-Version im Taschenformat, als zehnteiliges Puzzel und als Kinderbesteck-Set inklusive Stäbchen - und natürlich weiterhin jeden Abend vor der Nase. Obwohl Sohnemann das ganze Buch mit ein bisschen unterstützenden Impulsen inzwischen auswändig aufsagen kann.