Montag, 24. Januar 2011

Alltag (42): Die Suppenhuhn-Offenbarung

Die Dioxin-Diskussion treibt verantwortungsbewusste Eltern in die Bio-Abteilung. Eier, Hühner, Schweine - alles ein bisschen fragwürdig dieser Tage. Nun wollten wir aber gerne das Hühner-Frikassee aus unserem "Kinderkochbuch" kochen, in dem weder Kinder gekocht werden noch Kinder zum Kochen angehalten sind. Das Rezept ist wirklich hervorragend, produziert ein vorzügliches Frikassee ganz ohne rohe Eier und Weißwein, aber dafür mit Suppenhuhn.

Wir haben uns noch nie mit dem Thema "Bio-Suppenhuhn" auseinandergesetzt, wussten nur, dass es das nicht bei Aldi (Süd) gibt. Das Internet empfohl uns eine Metzgerei im Düsseldorfer Oberkassel, die auf dem Rückweg vom Kindergarten lag. Das Huhn sah ähnlich gut wie der Preis aus: Das Kilo lag knapp unter acht Euro und bei einem Leichtgewicht von ca. 1,4 kg kostet so ein Suppenhuhn fast elf Euro. Ein stolzer Preis, um in einem Kochtopf zu landen.

Aber unser Saulus-Huhn war ein echtes Paulus-Huhn: Selbst Fanfaren und engelsgleiche Chöre hätten unsere Offenbarung in Bezug auf die Qualität des Fleisches und das optimale Preis-Leistungsverhältnis nicht noch mehr betonen können. Das Fleisch war fest und saftig ohne die Seifigkeit unglücklicher Suppenhühner und es war überraschend ergiebig. Am Ende hatten wir drei Mahlzeit für jeweils uns drei Esser, so dass am Ende des Tages der Fleisch-Anteil im Preis pro Portion bei rund einem Euro lag. So gesehen, war unser Suppenhuhn auch noch ein echter Schnapper!

Beim nächsten Hühner-Frikassee nach unserem Lieblingsrezept kommt wieder ein Bio-Suppenhuhn in den Topf und ich stelle euch auch das Rezept oder gleich das ganze "Kinderkochbuch" hier vor.

Montag, 10. Januar 2011

Umfrage (4): Interview mit der Väter-Forscherin

Lisa Priyanka Metzner befragt für ihre Bachelor-Arbeit "Die Väterumfrage" Papas - Papa 2.0 befragt deswegen Lisa Priyanka Metzner.

Papa 2.0: Wieso interessiert man sich als junge Frau für das Thema Väter?

Lisa: Das Interesse bezüglich der Bedürfnisse von Vätern an der Familienbildung hat sich während meines Praktikums im Fachbereich "Familienbildung" beim Evangelischen Bildungswerk entwickelt. Ich habe bemerkt, dass sich sehr wenige Väter für Kurse der Familienbildung angemeldet haben und da habe ich mir die Frage gestellt, welche Themen Väter überhaupt interessiert und wie die Rahmenbedingungen zu verändern sind, so dass mehr Väter an den Angeboten teilnehmen. Und somit kam ich zu der Idee, meine Bachelorarbeit diesem Themenbereich zu widmen.

Papa 2.0: Sehen Sie einen grundsätzlichen Wandel in der Väterrolle oder versuchen Sie das gerade mit Ihrer Umfrage herauszufinden?

Lisa: Grundsätzlich sehe ich keinen zwangsläufigen Wandel in der Vaterrolle, da das Interesse der Väter an ihren Kindern schon immer bestand und sie diese in ihrer Entwicklung beeinflussen wollten. Allerdings haben sich in diesem Zusammenhang die Rahmenbedingungen gewandelt, so dass suggeriert wird, dass es für Väter heutzutage einfacher ist, ihre Rolle eigenständig zu definieren und individuell auszufüllen. Hier gibt es jedoch ein Problem; es gibt zwar die verschiedensten Angebote rund um das Thema "Familie", allerdings sind diese oftmals nur für die Zielgruppe "Mutter" konzipiert. Dies lässt sich durch die klassische Rollenverteilung in der Familie erklären. Des Weiteren herrscht oftmals noch die Vorstellung, dass Männer (Väter) keine "Probleme" haben, die eine Nutzung derartiger Angebote rechtfertigen würde.

Durch die Vorstellung der Gleichberechtigung in der Erzieherrolle, wurde die Zielgruppe um den Part "Vater" ergänzt, ohne diese neue Zielgruppe "zu kennen" oder zu wissen, welche Motivationen und Interessen sie mitbringt. Mit meiner Umfrage möchte ich versuchen einen Beitrag zur besseren Zielgruppenorientierung zu leisten, damit die Angebote der Familienbildung erfolgreicher positioniert werden können und somit den Bedürfnissen der Väter entsprechen.

Papa 2.0: Wie ist das bisherige Feedback auf Ihre Umfrage? Bekommen Sie viele
ausgefüllte Datenbögen zurück oder noch andere Rückmeldungen?

Lisa: Das Feedback ist sehr positiv, was mich natürlich sehr freut. Vor Weihnachten wurde die 100er-Marke geknackt und ich hoffe, dass noch viele Väter an der Umfrage teilnehmen sodass das Ergebnis repräsentativer wird.

Papa 2.0: Wo können wir die Ergebnisse nachlesen, wenn Ihre Arbeit fertig gestellt wurde?

Lisa: Eine Veröffentlichung meiner Bachelorarbeit im Gesamten kann ich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht garantieren. Allerdings können alle Väter am Schluss des Fragebogens ihre Emailadresse hinterlassen. Die Ergebnisse der Umfrage werde ich nach deren Auswertung an alle interessierten Väter weiterleiten.

Papa 2.0: Was können wir Papas dazu beitragen, dass Ihre Arbeit ein Erfolg
wird? Und was können Sie uns Papas mit auf den Weg geben?

Lisa: Damit die Umfrage ein Erfolg wird, kann ich nur alle Papas bitten teilzunehmen und die Umfrage noch weiter bekannt zu machen.

Papa 2.0: Gibt es sonst noch eine Botschaft an uns Papas?

Lisa: An alle Papas: Gestaltet die Momente mit Euren Kindern so, dass sie zu Euren Schönsten werden - und vielleicht kann die Familienbildung ihren Beitrag dazu leisten.

Papa 2.0: Vielen Dank für das Gespräch. Und wer noch nicht mitgemacht, sollte es jetzt tun.