Mittwoch, 28. Mai 2008

Was es sonst noch gibt (1): Bedrohte Wörter

Wenn sich schon im Alltag alles ums Kind dreht, versucht man die ein oder andere "kinderfreie" Freizeitnische zu finden. Schnell wird man merken, dass die neue Rolle als Eltern dennoch überall durchschlägt: Zum Beispiel habe ich es seit der Geburt unseres Sohnes nicht mehr geschafft, einen längeren Roman zu lesen. Stattdessen lese ich gerne Bücher, die sich in kleinen Häppchen portioniert genießen lassen.

Besonders gut gefallen hat mir in jüngsten Zeit Bodo Mrozeks "Lexikon der bedrohten Wörter". Die Abschnitte sind kurz und knackig, lustig und lehrreich. Hier meine Medaillen-Plätze unter den bedrohten Wörter: "Backfischaquarium" (für Mädchen-Gymnasium, S. 30), "Duttengretel" (nach den Gebrüdern Grimm umgangssprachlich für ein wohl geformtes Frauenzimmer, S. 58), "Gabelfrühstück" (neudeutsch: Brunch, S. 76). Nett ist auch der Verweis, dass Mayonnaise im Deutschen eigentlich „Eiertunke“ (S. 104) heißt.

Alternative Vorschläge mit Begründung werden gerne in Kommentaren entgegengenommen.

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Samstag, 24. Mai 2008

Souvenirs (2): Segnung

Wenn man sich vom ersten Schock erholt hat, möchten viele frisch gebackene Eltern gerne die Ankunft des neuen Menschleins im festlichen Rahmen feiern. Den meisten fällt dann die Taufe ein - egal, wieviel sie ansonsten mit Kirche am Hut haben mögen.

Meiner Frau und mir ist das Kirchliche nicht fremd - wir besuchen regelmäßig in unregelmäßigen Abständen die englischsprachige Gemeinde in Bochum (ECC), weil wir die offene Art der Gottesdienste und insbesondere der Menschen sehr schätzen. Da wir unseren Sohn nicht 'zwangs-konfessionalisieren' wollten und eher der Meinung waren, er möge sich selbst entscheiden, wenn er soweit sein sollte, schied eine Taufe für uns aus. Eine Segnung als Alternative gefiel uns jedoch sehr gut.

Eine Segnung ist fast genauso wie eine Taufe - nur ohne Wasser und Mitgliedsausweis.
Im Rahmen des Gottesdienst am vergangenen Sonntag (Trinitatis) wurde unser sechsmonatiger Sohn gesegnet: Pastor und Gemeinde bitten um Gottes Segen, die Eltern und Paten versprechen, das Kind behütet und liebevoll auf seinem Weg zu begleiten. Im Anschluss werden Gruppenfotos gemacht und die ganze Familie geht lecker essen.

Völlig unklar war uns, dass Segnungen zur Zeit "in Mode" sein sollen: Insbesondere bibelfeste Christen verweisen darauf, dass in der heiligen Schrift an keiner Stelle Kinder getauft, sondern nur gesegnet werden. Uns ist es relativ gleich, was gerade in christlich bewegten Kreisen "inn" ist - für uns war es ein sehr schöner Tag, um mit vielen Menschen die Ankunft unsere Sohnes festlich zu feiern.

Donnerstag, 22. Mai 2008

Sinn & Zweck (4): Wie man in den Wald hineinruft...

Wie man in den Wald hineinruft, so soll es sprichwörtlich hinausschallen. Im digitalen Daten-Dschungel hingegen verhallt so mancher gute Ruf, denn dieser Wald verhält sich eher wie der im Kinderschlaflied und "steht schwarz und schweiget".

Man kann sich den Wolf bloggen, ohne das ein Schwein guckt- warum sollte es mir da anders gehen als dem Grossteil der Anonymen Blogger? Zweieinhalb Reaktionen gabe es zwischenzeitlich dann aber doch mal: Dass Festplattenrekorder den Familienfrieden retten können, wurde von Jan Brendemühl am
07. April 2008 als Linktipp aufgenommen. Sein Blog "Abenteuer Familie" habe ich schon länger auf meinen Zettel für die Rubrik "Blog-Papas".

DHS hat unser kleines Interview natürlich auch zum Thema in seinem Papa-Blog gemacht: Am 31. März 2008 hat er es angekündigt und am 07. April 2008 auf das Resultat verlinkt - und jedes Mal mehr Kommentare eingeheimst als die Original. Seine beiden Verweise haben zusammen überhautpt mehr Kommentare als alle meine Beiträge - nicht, dass ich Jammern wollte...

Mittwoch, 14. Mai 2008

Dads im Dialog (3): Familienfreies Wochenende effektiv genutzt

Es ist erst eine Woche her, dass ich hier auf Eckis Blog verwiesen habe und es sind schon wieder zehn neue Beiträge dazugekommen. Bei diesem Tempo kann man als rasender Reporter froh sein, wenn man lang genug Schritt halten kann, um seine Fragen zu stellen.

Papa 2.0:
Ecki, Du gibt's ja mächtig Gas - teilweise mit mehreren Beiträgen pro
Tag! Meinst Du, Du kannst dies Tempo durchhalten?

DerEcki:
Nun ja, ich veranstalte ja keinen Wettlauf, darum wer die meisten Beiträge hat, aber momentan gibt es soviel, was ich gerne festhalten möchte! Und solange ich diese Zeit finde mache ich es natürlich sehr gerne.

Papa 2.0:
Warum überhaupt Blog?

DerEcki:
Ganz Ehrlich gesagt, wußte ich nicht was ich mit meinem Webspace machen
soll. Die Domain hatte ich schon eine ganze Weile, aber sogesehen ungenutzt! Da ich am 19./20. April ein familienfreies Wochenende hatte, saß ich mit einem Freund zusammen der mir mal erklären sollte, wie das so ist mit dem Wordpress (Blog erstellen) etc. An dem Wochenende war es
dann klar! Es gibt so viele Dinge die mich beschäftigen (vor allem meine Familie!). Das muss nun mal festgehalten werden!

Papa 2.0:
Verfolgst Du ein Ziel mit Deinem Blog oder möchtest Du Dich einfach nur mitteilen?

DerEcki:
Ich verfolge kein Ziel mit meinem Blog, aber ich finde es schön, das man
sich mit dieser Art von Kommunikation austauschen kann.

Papa 2.0:
Wird der thematische Fokus in Deinem Blog weiterhin auf Deiner Familie liegen oder könntest Du Dir vorstellen, dass Du Dich irgendwann eher so dem Leben an sich widmen würdest?

DerEcki:
Ich widme mich ja jetzt schon Dingen die so in meinem Leben passieren!
Das kommt dann ganz spontan. Das wird dann auch am selbigen Tag festgehalten. Deswegen handeln viele Dinge von meiner Familie. Dinge die ich mit Ihnen als Papa erlebe.

Samstag, 10. Mai 2008

Die andere S(e)ite (4): Der erste Blog-Beitrag mit eigenem Geburtstagsticker

Eigentlich soll es hier ja um Väter und damit Männersachen gehen, aber wir dürfen deswegen nicht leichtfertig die Augen vor der zweiten Hälfte der Menschheit verschließen: Den Frauen und ihren Online-Angewohnheiten.

Verirrt man sich als Mann mal auf die Südhalbkugel des Internet (dort wo Mütter und Frauen klicken), stößt man immer wieder bei Foren-Beiträge oder in Profilen und unter E-Mails auf kindlich-naiv anmutende Banner, die aber in echt interaktiv und damit nicht nur niedlich sind.


Abb. DaS 4.1: Auszug von Startseite von www.lilypie.com (09. Mai 2008)

Die Banner von Lilypie oder Baby-o-Meter verweisen auf den nächsten Geburtstag des Nachwuches oder den errechneten Geburtstermin, den nächsten Stilltermin oder den Zyklus bei Kinderwunsch. Da ich bisher noch in der Lage war, mir den Geburtstag unsere Sohnes zu merken, habe ich einfach mal einen Geburtstags-Ticker für diesen Blog-Beitrag angelegt:

Lilypie Nächster Ticker
Abb. DaS 4.2: Geburtstagsticker für diesen Beitrag (von www.lilypie.com) – falls nichts zu sehen ist, liegt es an deren Server

Diesen Test-Ticker habe ich bei Lilypie angelegt, weil man sich dort nicht registrieren muss, um sich einen solchen Banner anlegen zu können. Meiner Meinung nach hat man seine Daten ohnehin schon zu weit im Netz gestreut, da brauche ich nicht ein weiteres Profil für den Geburtstagsticker eines Blog-Beitrags.

Brauchen wir Männer auch solche Termin-Banner? Vergesslichkeit und Termin-Untreue wird uns – insbesondere in der Partnerschaft - ja gerne mal vorgeworfen. Also plädiere ich für Hochzeitstag-Banner, PKW-TÜV-Termin-Ticker oder den Countdown bis zum Beginn der Bundesliga-Rückrunde!

Link zum Banner ohne Registrierung
Idee:



Umsetzung:


Mehrwert:

Mittwoch, 7. Mai 2008

Blog-Papas (2): DerEcki gibt Gas

Erst knapp zwei Wochen online (seit 20. April 2008) finden sich im Blog von Danny Eckhart bereits über 30 Beiträge - das macht durchschnittlich zwei Blog-Einträge pro Tag. Thematisch ist eine Menge dabei: DSDS, Standspur-Überholer und Kühe-Auto - aber vorrangig berichtet ein begeisterter Papa von seinem Alltag mit seinen "vier Mädels" (so auch der passende Untertitel).

Abb. BP 2.1: Der Header von DerEcki.de (05. Mai 2008)

Die drei Töchter - Marie-Sophie, Anna-Isabelle (Zwillinge und beide 5 Jahre alt) und Josefine Emily (8 Monate) - halten ihren Papa mächtig auf Trab, so dass es wohl auch weiterhin viel zu erzählen geben wird. Spannend bleibt dabei, ob „DerEcki“ das Tempo auch im Blog weiterhin so halten kann - wünschenswert wäre es.

Link zum Blog

Samstag, 3. Mai 2008

Papier ist geduldig (3): Das Buch zum Namen

Irgendwie war es wohl vorbestimmt: Wenn man Giacomo Papi heißt, muss man wohl zwangsläufig ein Papi-Buch schreiben – im vorliegenden Fall heißt es "Hallo Papa! Was Väter wissen sollten: Von der Zeugung bis zum 1001. Windel"

Die Verbindung zwischen Autoren-Namen und Thema ist dann auch schon das Originellste, was man über das Buch sagen kann.
Es gibt einige gelungene Formulierungen und auch ganz stimmige Beobachtungen: "Mein persönlicher Eindruck ist, dass es Tausende schöner Namen gibt, wenn es Mädchen, und Tausende nichts sagender, wenn es ein Junge wird." (S. 67)

Ansonsten hat man den Eindruck, dass Papi sich bemüht möglichst viele Synonyme für das ungeborene Kind zu finden - zum Beispiel "der kleine Kabeljau" (S. 43), "der Gnomhöhlenforschrer" sowie "der kleine Bergmann" (beides S. 170), oder "das schwimmende Kälbchen" (S. 183). Ob der Autor das so konsequent durchhält wie Jacques Berndorf in seiner Eifel-Krimireihe, in der dessen Hauptdarsteller Siggi Baumeister angeblich niemals zweimal die selbe Pfeife rauchen soll - habe ich weder in der Serie noch im vorliegen Fall überprüft.

Eher unangenehm aufgestoßen ist mir die äußerst konservative Weltsicht des Papa-Papis
: Väter sind nicht in der Lage ihren Säugling zu beruhigen (vgl. S. 106ff), ihre Teilnahme an Geburtsvorbereitungskursen ist eher aufgezwungen (vgl. S. 155f) und ein Kaiserschnitt sei keine 'richtige' Geburt (vgl. S. 197). Irgendwie ist Papis Papa-Buch auch kein 'richtiges' Buch - zumindest nicht für mich.

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Idee:


Umsetzung:

Mehrwert:

Donnerstag, 1. Mai 2008

Sinn & Zweck (3): Erster Namenstag

DerEcki hat es schon richtig erkannt: Wenn Vatertag ist, hat dieses Blog so etwas wie seinen Namenstag - er hat dies zwar als Kommetar beim Interview mit Jochen hinterlassen, meinte wohl aber den Titel dieser ganzen "Veranstaltung".

Es ist nicht nur mein erster, echter Vatertag, sondern auch der 1. Mai - dass Christi Himmelfahrt und der Tag der Arbeit auf den selben Tag fallen, werde ich wohl nicht noch mal erleben, denn das wird erst wieder im Jahre 2160 der Fall sein und das letzte Mal im Jahre 1913 war ich noch nicht dabei.

Aber das war auch fast schon das Besonderste an diesem Tag - denn eigentlich ist seit fast einem halben Jahr jeder Tag Vatertag für mich. DerEcki nennt Feiertage dann auch einfach nur "Familientage" - und wo er recht hat, hat er Recht.