Samstag, 20. Februar 2010

Alltag 31: „Mr. No“ ist zu Besuch

Wann genau, die erste Trotzphase ist, kann ich gar nicht genau sagen. Ich weiß jedenfalls nur, dass unser Sohnemann mit etwas über zwei seine „Nein“-Phase hatte. Alles, was man fragte und wissen wollte, wurde mit einem „Nein“ beschieden: „Bist Du satt?“ „Nein“ – „Willst Du noch was essen?“ „Nein“ usw. usf.

Das Spielchen lässt sich endlos weiter- und kann Eltern in den Wahnsinn zu treiben. Hier ist der konstruktive Umhang mit destruktiven Tendenzen gefragt: Einfach dem Trotzkopf dass passende T-Shirt überstreifen und schon weiß jeder, woran er ist.

Abb. A 31.1: Das „Nein“-Sager-T-Shirt sagt alles.

Kleidung, die Auskunft gibt, kann auch in anderen Lebenssituationen hilfreich sein. Für Frauen bietet sich auf lauten Parties, Konzerten und Disco-Besuchen das ultimative Anti-Anmach-Shirt mit dem Aufdruck: „Egal, was Du fragen willst, meine Anwort lautet: ‚Nein’“ an. Väter von Töchtern finden „Nein“ sagen gar nicht mehr so schlecht, wenn diese älter werden.

Abb. A 31.2: Das ultimative Anti-Anmach-T-Shirt

Donnerstag, 11. Februar 2010

Alltag woanders (15): Ferienwohnung mitten in Tokyo

Nachdem wir beim Verreisen mit Kind schon gute Erfahrungen mit Ferienwohnungen in Berlin gemacht hatten, wissen wir, dass Ferienwohnung nicht automatisch für "Ferien auf dem Bauernhof" oder Nordsee stehen muss.

Nachdem wir uns über die Preise für Hotel-Suiten in Toky über Weihnachten und Silvester informiert hatten, stand recht schnell fest, dass es eine andere Lösung mit zwei Zimmern für die Übernachtungen geben muss. Und es gibt sie auch: Mitten in der japanischen Hauptstadt, flußläufig vom Zentralbahnhof und in der Verlängerung der Shopping Meile in Ginza.
Abb. Awo 14.1: Modern und mittendrin

Das 40-qm-Apartment haben wir übers Internet gefunden. Das Buchen war nicht ganz so einfach, weil ein Menge Formulare ausgefüllt werden musste, die dann immer hin und her gemailt wurden. Es war aber alles auf Englisch, so dass auch dieser Aufwand handhabbar war.
Abb. Awo 14.2: Grundriss des Apartments

Der Rest war völlig unkompliziert: Den Schlüssel gab es in einem Schließfach am Gebäude und schon war man zuhause - inklusive gut ausgestatteter Küche, DVD-Player und Kabel-TV, Badezimmer mit japanischem Wannenbad und einer Waschmaschine, die gleichzeit ein Trockner sein wollte. Drei Mal in der Woche ist der Empfang mit einer englisch sprechenden Person besetzt und alle 14 Tage wird gereinigt - bei uns war das leider gerade der zweite Tag unseres Aufenthaltes.

Für uns war es für dieses Reise mal wieder perfekt, auch wenn die beiden Zimmer nur durch eine Schiebetür getrennt waren und unser Sohn lieber in unserem Bett als seinem Kinderbettchen schlafen wollte.

Mittwoch, 3. Februar 2010

Alltag woanders (14): Spielplatzmangel in Tokyo?

Als Tourist (wenn auch mit Familienanschluss) bewegt man sich anders in Städten als Orstansässige: Man hat andere Ziele und benutzt andere Wege. Man ist zum Beispiel eher im Zentrum und im Umfeld von Sehenswürdigkeiten, als in Vorstädten und Wohnquatieren.

Vielleicht mag es daran liegen, dass wir de facto auf keinen Kinderspielplatz gestossen sind, als wir über den Jahreswechsel für zwei Wochen in Tokyo waren. Oder wann haben Sie einen Spielplatz auf der Kölner Domplatte oder am Brandenburger Tor in Berlin gesehen? Haben sie alternativ auch in Nippes oder Marzahn geguckt?

Als wir das erste Mal mit unserem Sohn in Japan waren, war er ein knappes halbes Jahr alt und rollte eher durch das Hotelzimmer als das er Freude an einem Spielplatz gehabt hätte. Mit gut zwei Jahren sieht das schon anders aus, aber spontan stolpert man über keinen Spielplatz in Central Tokyo. Als wir zu Besuchen in den Wohnvierteln unterwegs waren, haben wir natürlich Spielplätze gesehen - die waren aber eher einfach: nur ein bis zwei Spielgeräte auf Schotterboden.

Alternativ gibt es aber Indoor-Spielplätze oder sogar welche auf Kaufhaus-Dächern, so dass wir die Frage nach einem Spielplatzmangel hier gar nicht abschließend beantworten können. Weitere Erkundungsfahrten werden notwendig sein - ideal wäre ein dokumentarisches Mashup mit Geodaten, Google-Maps und Handy-Bildern! Arbeitstitel: "Mission: Playground Tokyo"