Freitag, 28. Mai 2010

Basteln (4): Wir veredeln risikofrei unsere Habitat-Uhr

Eines vorweg: Dieser Beitrag ist nicht ganz uneigennützig, aber er dient dem (für uns) guten Zweck... Wir waren schon länger auf der Suche nach einer passenden Küchenuhr für unsere neue Küche und wenn wir etwas sehen, was uns gefällt, dann neigen wir auch zu Spontankäufen, auch wenn das Resulat ganz anders aussieht als vorher gedacht.

Im vorliegenden Fall, haben wir uns eine als "Kinderuhr" deklarierte Wanduhr bei Habitat gekauft, die auf den schönen Namen "Jet Set" hört. Sie war bunt und zeigt auf vier Ziffernblättern die Zeiten von uns bevorzugter Destinationen: New York, London, Tokyo. Einzig "Paris" störte uns und die Zeitanzeige unseres Standortes Düsseldorf wäre auch nicht verkehrt.
Abb. B4.1: Die Kinderuhr "Jet Set" von Habitat

Was tun? Überpinseln kann am Ende nur schäbig aussehen und den Farbton trifft man sowieso nie. Da hatte unser Babysitter eine gute Idee: Lasst doch Schilder gravieren und klebt die dann drüber! Gute Idee, aber wir wissen auch nicht, wie gut das aussieht und dann hat man die Schilder bezahlt und kann sie evt. doch nicht gebrauchen. Da kommt nun dieser Blog-Beitrag ins Spiel, wenn ich ihn schreibe und veröffentliche bekomme ich von http://www.schildermaxe.de meine benötigten Schilder umsonst! Das ist doch ein risikofreier und fairer Deal dachte ich - und schwups: Voila mein Beitrag, Au revoir Paris!

Ich veröffentliche auch gerne das Bastel-Resultat, wenn die Schilder geliefert wurden.

Ach so: Neben dem interessanten Blogger-Service ist das Bestelltool tatsächlich auch noch ganz konfortabel, denn mit dem Wysiwyg-Schilder-Generator kann man schon beim Bestellen sehen, was man bekommt. Bei anderen Anbieter ist das eher so ein Vermuten bis Hoffen. Schauen wir mal, was nun kommt.

Mittwoch, 26. Mai 2010

Alltag woanders (16): Alles andere als Langweile in Langweiler

Wir sind ehrlich: Das Stichwort "Familienhotel" hat uns Angst gemacht. Wir hatten immer die bunten Beilagen aus den Eltern-Zeitschriften vor Augen, wo ein bisschen Buntes an eines Betonburg geschraubt wurde und die mit Fichtenholz verkleideten Zimmer Astloch-Romantik pur kurz über Jugendherbergsniveau versprühen. Wir wollten den Erstkontakt so lange wie möglich herauszögern.

Aber dann waren wir doch neugierig: Das knapp vor einem Jahr eröffnete Hotel Kloster Marienhöh in einem Ort mit dem vielversprechenden Namen Langweiler, was unser Meinung sehr gut zum Hunsrück passt, wo sich das Hotel (mit Navigations-Gerät) gleich hinter der Ortschaft Katzenloch finden lässt. Das Besondere: Das Vier-Sterne Hotel firmiert als "hideaway & spa" und führt die Etiketten "exzellentes Tagungshotel", "Lifestylehotel" und eben auch "familotel".

Kurzum: Ein kinderfreundliches Design-Hotel mit Spa klang schon eher nach unserer Kragenweite und es liegt auf halber Strecke zur Verwandtschaft im Schwäbischen - ungefähr auf der Höhe, wo man sowieso keine Lust mehr aufs Weiterfahren hat.

Abb. Awo 16.1: Familienfreundliches Design-Hotel in stimmungsvoller Anlage in einem ehemaligen Kloster

Sehr erfreulich war, dass wir frisch umbaute Zimmer im Nebengebäude bekommen haben - ein Doppelzimmer für die Eltern und das benachbarte Doppelzimmer, das über eine innenliegende Tür mit dem ersten verbunden war, für den Sohnemann. Und weil er mit seinem Alter noch kostenfrei übernachten kann, haben wir für unser großzügiges Ensemble nur den Preis eines Doppelzimmers bezahlen müssen.

Abb. Awo 16.2: Im Schwimmbad des Familien-Hotels gibt es nicht nur einen Kamin übern Wasser, sondern auch Schwimmflügel und Wasserspielzeug

Im Preis ist ohnehin alles Mögliche inklusive: Das Frühstück, die Nutzung des Spa-Bereichs, des Tennisplatzes, der Kegelbahn... Im Restaurant gibt es eine "Kinderkarte", Hochstühle, IKEA-Geschirr, auf dem Außengeländen eine Spielplatz mit Unmengen von Sandspielzeugen und drinnen noch eine Turnhallen ähnliche Mehrzweckhalle mit Fahrzeugen und Bauklötzen sowie ein Kinderzimmer mit weiteren Spielsachen. Für die Selbstversorgung gibt es einen Familienküche. Am Anreise-Tag haben wir die Halbpension getestet und hatten einen Tisch für das Drei-Gänge-Menue im Restaurant reserviert. Wir würden wieder alles Genauso machen - bis auf das Abendessen als Menue. Zum einen dauert es mit Kleinkind doch recht lange sich durch alle Gänge zu essen und zum anderen hielten wir bei aller Qualität das Preis-Leistungs-Verhältnis für nicht ganz ausgewogen.

Nach diesem Aufenthalt war unsere Angst vor Familienhotels wie verflogen und wir denken, dass wir diesen Zwischenstopp auf unseren Besuchsfahrten in den Südwesten auch künftig gerne einlegen werden. Zumindest solange unser Sohn für sein eigenes Doppelzimmer noch nicht zahlen muss.

Freitag, 21. Mai 2010

Basteln (3): Großes Basteln für den kleinen Mann

Der diesjährige Abstand von elternbezogenen Feiertage wird manchem Kind Stress bereitet haben. Selten waren Muttertag und "Vatertag" so dicht beieinander. Erst nahm ich unseren zweieinhalbjährigen Sohn zur Seite, um für den am nächsten Morgen folgenden Muttertag ein Bild zu basteln und nur drei Tage später malte meine Frau mit dem Knirps für den "Vatertag" ein Bild. Der Sohnemann war begeistert bei der Sache - nur die Geheimhaltung dem jeweils anderen Elternteil gegenüber war nicht so einfach zu vermitteln.

Für den Muttertag wurde eine Blumenwiese mit Muffin-Förmchen gebastelt und Papa bekam zum Vatertag ein Impression aus Fingerfarben, die schon in seimen Büro hängt.

Abb. B3.1: Blumenwiese zum Muttertag

Abb. B3.2: Fingerfarben zum Vatertag

Mittwoch, 19. Mai 2010

Alltag (35): Zuspruch für 'Angst-Eltern'

Es gibt neue Eltern in Deutschland - also war es nur eine Frage der Zeit bis es auch neue Eltern-Zeitschriften gebe würde: 'Luna' und 'Nido' versprechen Lifestyle und Urbanität, wo es früher nur Ratgeber- und Öko-Journalismus gab.

Als die Nido vor gut einem Jahr erstmals erschien, hieß es im Vorwort: "Eines wird NIDO bestimmt nicht: Sie auf ein Mutter- oder Vater-Dasein reduzieren (...)." (1-2009, S. 5). Damit hat man nicht nur den Finger direkt in die offene Wunde gesteckt, sondern diesen vorher noch in Salz getunkt, denn bei der Nido-Zielgruppe handele es sich um typischen "Angst-Eltern".

Das erklärte uns zumindest Harald Staun am 3. Mai 2009 in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung (S. 33): "Der Wunsch, ein Leben mit Kindern, aber ohne die üblichen lebenserleichternden Maßnahmen wie Garten, Minivan, bügelfreei Hemden (...) zu führen, ist ganz offensichtlich groß genug, junge Menschen auch mit Kindern im Prenzauler Berg zu halten (...) allein eines diffusen Gefühls der Urbanität willen, (...) wenigstens geographisch den Anschluss an ihre Jugend zu halten." Man wolle seinen "hedonistischen Lebenswandel" als "persönlichkeitsbildender Akt" beibehalten und beweise am Ende durch die Lektüre nur die eigene Spießigkeit...

Es tut natürlich ein bisschen weh, sich selbst als "Angst-Eltern" fühlen zu müssen, weil man die Zeitschrift gekauft hat, aber Staun hat natürlich da recht, wo er im inszenierten Individualismus eine Art neue Uniformität glaubt entdeckt zu haben. So empfand ich auch die Lektüre der Artikel als sehr berechenbar: Egal welches Thema, den Tenor und die Message hätte man de facto schon vor dem Lesen aufsagen können.

Also, sind wir doch keine "Angst-Eltern", denn die Nido taugt zum Durchblättern, aber nicht zur regelmäßigen Informationsaufnahmen. Nett fand ich im ersten Heft, die Fotostrecke, in der Kinder aus verschiedenen Ländern rund um den Globus ihre Spielzeuge herzeigen (1-2009, S. 16-23) und im zweiten Heft die Bilder- und Textstrecke, in der Kinder in ihrer kindlich offenen Art ihre behinderten Geschwister vorstellen (2-2009, S. 72-78). Alles, was danach kam, habe ich nicht weiter verfolgt.

Donnerstag, 13. Mai 2010

Alltag (34): Kleiner Mann auf großer Fahrt

Neulich hat unser knapp zweieinhalbjähriger Sohn seine erste eigene Fahrkarte gekauft - ganz und gar nicht zur Begeisterung seines Vaters. Ich wollte ein reguläres Vierticket für den Innenstadtbereich kaufen. Kostenpunkt: Acht Euro. Also am Fahrkartenautomaten auf dem Straßenbahn-Bahnsteig das entsprechende Knöpfchen gedruckt und eine Zehn-Euro-Note in den Schlitz geschoben.

In dem Augenblick, wo der Schein eingesaugt wird, sehe ich das Display kurz blinkend auf 9,60 Euro umspringen. Der Schein war weg, 40 Cent Wechselgeld und ein VRS Tarifzonen-Ticket nach irgendwo hinter Köln kamen dafür wieder raus.

Des Rätsels Lösung: Unser Sohn wollte auch mal wie Vater einen Knopf drücken, hat sich so weit gestreckt wie möglich und konnte im Augenblick der Bezahlung mit Mühe den untersten Knopf erreichen. Die Straßenbahn kam, wir hatten kein Ticket und ich kein Kleingeld mehr.

Noch blöder kam ich mir beim Tickettausch vor: "Nein, ich habe dieses Ticket gar nicht gekauft. Das war mein zweijähirger Sohn." - "Nein, er hat kein Geld... er hat unten gedrückt, als ich oben bezahlt habe..." Ich glaube, die Geschichte war am Ende glaubwürdiger als sich etwas auszudenken und wir haben im Kundencenter unser Geld wiederbekommen.