Freitag, 31. August 2012

Alltag (65): Stokke Babyschale

Der Tripptapp von Stokke begleitet einen Menschen durch die ganze Kindheit und Jugend und wird gerne später als normaler Stuhl weiterbenutzt. Er ist einfach unverwüstlich und allein daher das Invest wert.

Es ist auch so ein bisschen wir der aktuelle Werbespruch für das iPhone: "Wenn Du kein iPhone hast, dann hast Du kein iPhone." Beim Stokke Tripptrapp ist das ähnlich - alle anderen Kinderstühle sind nur Imitate. Normaler Weise kauft man den Stuhl, wenn die Kinder anfangen zu sitzen bzw. lässt man ihn sich zu diesem Zeitpuntk am Besten von stolzen Großeltern schenken. Dann auch häufig mit der "Sitzverkleinerung": einer Plastiklehne für den Rücken und einem zusätzlichen Sitzpolster.

Wir empfehlen auch den "Sicherheitsgurt" von Anfang mitzukaufen und zu -benutzen. Wir haben von vielen Eltern gehört, dass die Kinder das nicht mögen, wenn man sie anschnallt. Aber das ist genauso wie beim Autositz: Wenn man konsequent von Anfang an und ohne Ausnahme die Gurte anlegt, werden sie nicht hinterfragt und es gibt auch keinen Protest.

Bei Nummer Zwei haben wir uns den Stuhl gleich zur Geburt schenken lassen. Nicht weil Sohnemänchen gleich sitzen konnte, sondern weil man ja zum einen noch alle anderen großen Teile von Nummer Eins hat und weil Stokke zum anderen mit der Babyschale "Newborn Set" ein Ergänzungsprodukt auf den Markt gebracht hat, dass die frühere Anschaffung des Stuhls rechtfertigt. Marketingtechnisch perfekt!

Die Babyschale ist aber auch so ein praktisches Produkt: Sie lässt das jüngste Familienmitglied auf Augenhöhe am Essen teilhaben. Es muss nicht in einer Wippe bei den Füßen der anderen herumzuschaukeln oder sich im Laufstall langweilen, sondern ist einfach da, wo die anderen sind.
Stokke "New Born" Set - Ausschnitt von stokke.com
Die Montage der Plastikwanne ist denbar einfach, das Bespannen mit dem Stoff ein bisschen fummelig. Der Stoff ist zwar waschbar, aber leider nur bei 40 Grad, was bei so manchen Geschäftsgebahren von Babies auch gerne hätten 20 Grad mehr sein können. Der Mobilehalter ist eine gute Idee, aber beim Reinsetzen des Kindes ist er meist im Weg und das seitliche Befestigen ist kleiner Kraftakt (besonders wenn die Teile neu und noch recht starr sind).

Es hat sich gezeigt, dass die verhältnismäßig teure zusätzliche Investition sich gelohnt, denn auch gebraucht erzielen die Babyschalen gute Preise.

Sonntag, 12. August 2012

Was es sonst noch gibt (11): Die schnellste Documenta aller Zeiten

Ich bin im Documenta-(Um-)Land aufgewachsen und kam daher schon in frühester Jugend mit dem Kunstspektakel in Berühurng. Seit so ziemlich genau 30 Jahren steht daher alle fünf Jahre ein Ausflug nach Kassel an - ansonsten wüsste ich auch nur wenig Gründe, um dort hinzufahren.

Mit der d13 war es in diesem Jahr mal wieder so weit - also: "Ab nach Kassel!" Unserem Größeren im Kindergartenalter konnten wir den Kunstgenuss ersparen und er verbrachte den Tag mit seinen Großeltern im Garten. Der Kleinere kam im Buggy mit - mit anderthalb machen die Zwerge eh noch alles mit Eltern mit und können sich sowieso auch nicht wehren.

Es lag aber dennoch nicht nur an der Begleitung durch den Kleinen, dass dies die für uns die schnellste Documenta aller Zeit war. Nach gut zwei Stunden hatten wir Fridericianum, Documenta-Halle und Orangerie bereits abgehakt und hockten noch ein Weilchen am inzwischen begrünten Müllberg in der Aue.

Abb. Wesng 11.1: Documenta-Rollos in der Orangerie
Ich hatte das Konzept der Documentat immer so verstanden, dass sie die Sperrspitze der künstlerischen Entwicklung repräsentieren, also Kunst im Werden dokumentieren soll. Das ist dann irgendwie inspirierend, verstörend, provozierend - aber wenigstens interessant. Man hatte das Gefühl, alles was man sehen konnte, schon mal so oder so ähnlich gesehen zu haben. Naja, vielleicht bis auf die beiden toten Tsetse-Fliegen...

Ich bin nun kein Kunsthistoriker, aber ich fühlte mich an Schulterpolster erinnert - es gibt Moden, die scheinbar immer mal wiederkehren. Das gilt vielleicht auch in der Kunst: Die Video-Installationen, die ich gesehen haben, hätte ich vor 20 Jahren beeindruckend gefunden, kleinteilige Kritzeleien hätten mich empört. Diesmal war ich halt nach zwei Stunden mit der Moderne fertig und freute mich auf andere Dinge.

Ach so: Der Kleine hatte teilweise richtig Spaß. Wenn es großteilig und konkret genug in Kinderaugen war, war er neugierig und gut dabei.